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44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

31.08. - 03.09.2016, Frankfurt am Main

Das Langzeitsicherheitsprofil (104 Wochen) des oralen Phosphodiesterase-4-Inhibitors Apremilast bei Patienten mit Psoriasisarthritis – Gepoolte Sicherheitsanalyse dreier randomisierter, kontrollierter, Phase-III-Studien (PALACE 1-3)

Meeting Abstract

  • Philip Mease - Department of Rheumatology, Swedish Medical Center, and University of Washington, Seattle, WA, USA
  • Dafna Gladman - Division of Rheumatology, Department of Medicine, University of Toronto, Toronto, Canada
  • Juan Jesús Gomez-Reino - Hospital Clinico Universitario, Medical School, Universidad de Santiago de Compostela, Rheumatologie, Santiago de Compostela, Spanien
  • Stephen Hall - Monash University, Melbourne, Australia, Melbourne, Australia
  • Arthur Kavanaugh - UCSD, Division of Rheumatology, Allergy and Immunology, La Jolla, United States of America
  • Eric Lespessailles - Centre Hospitalier Régional d'Orléans, Rhumatologie, Orléans, France
  • Georg Schett - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • Kamal Shah - Celgene, Drug safety, Warren, United States of America
  • Lichen Teng - Celgene Corporation, Summit, USA
  • Jürgen Wollenhaupt - Schön Klinik Hamburg Eilbek, Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Frankfurt am Main, 31.08.-03.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocSP.09

doi: 10.3205/16dgrh219, urn:nbn:de:0183-16dgrh2195

Published: August 29, 2016

© 2016 Mease et al.
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Einleitung: Die Studien PALACE 1 (NCT01172938), 2 (NCT01212757) und 3 (NCT01212770) verglichen die Wirksamkeit und Sicherheit von Apremilast gegen Placebo. Die Studienpopulation bestand aus Patienten, die trotz vorheriger Anwendung von konventionellen DMARDs und/oder Biologika an aktiver Psoriasisarthritis litten. Dieser Abstract beschreibt die Ergebnisse einer gepoolten Sicherheitsanalyse (PALACE 1-3) über eine Apremilast-Expositionsdauer von bis zu 104 Wochen.

Methoden: Studienpatienten wurden im Verhältnis 1:1:1 zu Placebo, Apremilast 30 mg 2x täglich (APR30) oder Apremilast 20 mg 2x täglich (APR20) randomisiert (stratifiziert nach DMARD-Anwendung zu Studienbeginn). Nach der 24-wöchigen, Placebo-kontrollierten Phase wurden Patienten an Woche 16 (vorzeitiger Übertritt zu aktiver Behandlung im Bedarfsfall) oder Woche 24 zu APR30 oder APR20 re-randomisiert. Die doppelblinde Behandlung wurde bis Woche 52 fortgesetzt; anschließend konnte die Behandlung mit Apremilast in einer offenen Langzeitbehandlungsphase weitergeführt werden.

Ergebnisse: Insgesamt 1.493 Patienten wurden randomisiert und erhielten mindestens einmal Studienmedikation (Placebo: N=495; APR30: N=497; APR20: N=501). Davon erhielten 1.441 Patienten (entsprechend 1.209,3 Patientenjahren) von Woche 0 bis 52 Apremilast (relativ zum Behandlungsstart); 1.028 Patienten (907,7 Patientenjahre) führten die Behandlung von Woche 52 bis 104 fort. In beiden Zeiträumen waren die meisten unerwünschten Ereignisse (UEs) von leichter bis mittelschwerer Ausprägung. Von Woche 0-24 waren die Inzidenzen schwerer UEs unter Apremilast, adjustiert nach Expositionsdauer, ähnlich wie unter Placebo. UEs mit Inzidenz ≥5% während Woche 0-52 waren Diarrhö, Übelkeit, Kopfschmerz, obere Atemwegsinfektionen und Nasopharyngitis. Diarrhö sowie Übelkeit waren meist leicht bis mittelschwer und führten nur in Einzelfällen zum Studienabbruch. Die meisten Fälle von Diarrhö und Übelkeit traten während der ersten 2 Behandlungswochen auf und bildeten sich in der Regel innerhalb von 4 Wochen ohne medizinische Intervention oder Dosismodifikation zurück. Von Woche 52-104 traten Diarrhö (2,9%), Übelkeit (1,8%) und Kopfschmerz (3,0%) weniger häufig auf als im Zeitraum Woche 0-52. Ein Patient schied aufgrund eines gastrointestinalen UEs (Diarrhö) aus. Die Inzidenzen schwerwiegender UEs (SUEs) unter APR30 in Woche 0-52 (6,5%) vs. Woche 52-104 (6,3%) waren vergleichbar; die meisten der SUEs traten bei jeweils einem Patienten auf. SUEs (kardial, maligne Tumoren, opportunistische Infektionen) waren in beiden Zeiträumen vergleichbar; Tuberkulosefälle wurden nicht beobachtet. Ausgeprägte Laborwertveränderungen waren selten und kehrten im Verlauf der Apremilast-Behandlung meist wieder zu den Ausgangswerten zurück.

Schlussfolgerung: Apremilast zeigte ein günstiges Sicherheitsprofil und war bis zu 104 Wochen gut verträglich. Die Langzeitbehandlung mit Apremilast bestätigte das bisher bekannte Sicherheitsprofil.