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Behandlungskosten bei RA-Patienten unter DMARD-Dosisreduktion – eine ökonomische Analyse der prospektiven, randomisiert-kontrollierten RETRO-Studie
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Published: | August 29, 2016 |
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Einleitung: Klinische Remission stellt das wichtigste Therapieziel bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) dar. Durch die Entwicklung und den ubiquitären Einsatz hochpotenter disease modifying anti-rheumatic drugs (DMARD), erreicht inzwischen etwa die Hälfte aller behandelten RA-Patienten den Remissions-Status (1), was die Frage nach Reduktion oder gar Absetzen der RA-Medikation aufwirft.
Methoden: 101 Patienten in anhaltender Remission (DAS28<2.6 für min.6 Monate), die in die multizentrisch, randomisiert-kontrollierte RETRO-Studie eingeschlossen wurden, wurden analysiert [1]. Die Patienten setzten entweder ihre DMARD-Dosis unverändert über ein Jahr fort (Arm 1), reduzierten die Dosis um 50% (Arm 2), oder beendeten die DMARD-Therapie nach initialer Dosisreduktion (Arm 3). Die Beurteilung der DMARD-Behandlungskosten und Arbeitsproduktivität wurden von allen 101 Patienten alle drei Monate erhoben, sowohl von Patienten in anhaltender Remission, als auch von Patienten, die einen Schub erlitten und wieder auf die Ursprungsdosis gesetzt wurden.
Ergebnisse: Bei RA-Patienten, die mit konventionellen DMARDs behandelt wurden, blieben die vierteljährlich erhobenen Behandlungskosten im Vergleich zu Studieneinschluss (154€)stabil (156€). In Arm 2 und Arm 3 verringerten sich die Behandlungskosten auf 81€ und 75€. Bei Patienten, die mit biologischen DMARDs behandelt wurden, beliefen sich die Behandlungskosten bei Studieneinschluss auf 5708€. Diese blieben in Arm 1 stabil (5533€) und reduzierten sich auf 2855€ in Arm 2 und auf 2668€ in Arm 3. Insgesamt betrug die Kostenersparnis nach einem Jahr 327.292€, mit sehr guten klinischen Ergebnissen bei Patienten, die in Remission blieben und auch denen, die nach Einsetzen eines Schubes wieder auf die Initialdosis gesetzt wurden.
Schlussfolgerung: Kontrollierte Dosisreduktion der DMARD-Therapie bei Patienten in anhaltender Remission führt zu einer effektiven Ersparnis der Behandlungskosten.