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Wirkeffekte serieller Heiltorfbäder bei degenerativen Gelenkerkrankungen
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Published: | August 29, 2016 |
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Einleitung: Methoden der physikalischen Therapie sind neben der antirheumatischen Medikation fester Bestandteil des multimodalen Behandlungskonzeptes bei rheumatischen Krankheitsbildern.
Methoden: Ziel der vorliegenden randomisierten, prospektiven Studie war die Wirkungsanalyse von seriellen Heiltorfbädern („Moorbädern“) bei 40 Patienten mit degenerativen Veränderungen (Cox- u./o. Gonarthrose). Nach Randomisierung erhielten 22 Patienten zusätzlich zu einer standardisierten physikalisch-rehabilitativen Komplextherapie serielle Heiltorfbäder (Interventionsgruppe – IG, 9 Applikationen in 21 Tagen), die Kontrollgruppe (KG, n=18) erhielt nur die Komplextherapie. Die funktionalen und funktionellen Einschränkungen im Alltag, das Schmerzempfinden und die Krankheitsaktivität wurden durch etablierte standardisierte Fragebögen (HAQ, FFbH, VAS, WOMAC) sowohl für die IG als auch für die KG bei Aufnahme (Baseline), nach serieller Behandlung (Entlassung) und 3 Monate nach Entlassung evaluiert. Zusätzlich erfolgte die Analyse von Interleukin [IL]-1, IL-10, BSG und CRP.
Ergebnisse: In der IG zeigte sich eine signifikante Verbesserung von Parametern der funktionalen und funktionellen Gesundheit, in der KG hingegen nicht. Die verbesserten Funktionsparameter konnten bis zu 3 Monate nach der Entlassung dokumentiert werden. Die Schmerzen waren ebenso in der IG signifikant gebessert (bis zu 3 Monaten anhaltend). Zudem war in der IG eine signifikante Reduktion von IL-1 (p<0,01) und eine Zunahme von IL-10 (p<0,01; Erstbeschreibung) objektivierbar, hingegen nicht in der KG.
Schlussfolgerung: Serielle Heiltorfbäder induzieren neben der Verbesserung der funktionalen und funktionellen Gesundheit einen immunmodulierenden Effekt und sollten im multimodalen rehabilitativen Therapiekonzept – soweit ortsgebunden möglich – berücksichtigt werden. Zukünftig ist zu klären, ob die Veränderungen auf der Zytokinebene chondro- bzw. osteoprotektive Wirksamkeit besitzen und möglicherweise die Verbesserung der funktionalen und funktionellen Gesundheit mit begründen. In Tierversuchen konnte nach Heiltorfapplikationen bereits ein antiinflammatorischer und knorpelprotektiver Effekt histologisch nachgewiesen werden.