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44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

31.08. - 03.09.2016, Frankfurt am Main

Kardiovaskuläre Ereignisse bei Rheumatoider Arthritis im Langzeitverlauf – Einfluss von persistierender entzündlicher Aktivität und Glukokortikoiddosis

Meeting Abstract

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  • Peter Oelzner - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Abt. Rheumatologie/Osteologie, Jena
  • Robert Kischio - Klinik für Innerre Medizin III, Jena
  • Thorsten Eidner - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Abt. Rheumatologie/Osteologie, Jena
  • Gunter Wolf - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Jena

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Frankfurt am Main, 31.08.-03.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocRA.19

doi: 10.3205/16dgrh084, urn:nbn:de:0183-16dgrh0845

Published: August 29, 2016

© 2016 Oelzner et al.
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Einleitung: Hohe entzündliche Aktivität sowie Glukokortikoid (GK)-Therapie sind neben traditionellen kardiovaskulären Risikofaktoren (CVR) mit kardiovaskulären Ereignissen (CVE) bei Rheumatoider Arthritis (RA) assoziiert. Ziel unserer Studie war es, den Zusammenhang von CVE mit mittlerer täglicher GK-Dosis und entzündlicher Aktivität bei RA im Langzeitverlauf zu evaluieren.

Methoden: CVE (Myokardinfarkt, weitere Manifestationen der koronaren Herzerkrankung, Schlaganfall, paVK, Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern) wurden im Langzeitverlauf (mittlere Beobachtungsdauer 21 Jahre) bei 428 Patienten mit RA (341 Frauen, 87 Männer, mittleres Alter 67,2 Jahre) in 6 Patientengruppen in Abhängigkeit von mittlerer täglicher GK-Dosis (GKD) und mittlerem CrP betrachtet: Gruppe 1 (CrP < 10 mg/l, keine GK; n=67), Gruppe 2 (CrP < 10 mg/l, GKD </= 5 mg Prednisolonäquivalent/d; n=119), Gruppe 3 (CrP < 10 mg/l, GKD > 5 mg/d; n=32), Gruppe 4 (CrP > 10 mg/l, keine GK; n=17), Gruppe 5 (CrP > 10 mg/l, GKD </= 5 mg/d; n=115), Gruppe 6 (CrP > 10 mg/l, GKD > 5 mg/d; n =78).

Ergebnisse: Die Patientengruppen waren hinsichtlich Alter, Erkrankungsdauer, Geschlechtsverteilung und Prävalenz von CVR vergleichbar. Patienten mit CrP > 10 mg/l wiesen mit 35,3 % (Patienten ohne GK, p<0,05), 38,9 % (GKD </= 5 mg/d, p<0,001) und 35,9 % (GKD > 5 mg/d, p<0,01) signifikant bis hochsignifikant häufiger CVE auf als Patienten ohne GK und CrP < 10 mg/l (13,4 %). Bei Patienten mit GK und CrP > 10 mg/l (Gruppen 5 und 6) lag die CVE-Rate höher (p<0,05) als bei jenen mit CrP < 10 mg/l und GKD </= 5 mg/d (24,3 %). Dagegen zeigten Patienten mit GKD > 5 mg/d und CrP < 10 mg/l mit 37,5 % eine den Patienten mit CrP > 10 mg/l entsprechende und im Vergleich zu Patienten ohne GK und CrP < 10 mg/l signifikant höhere CVE-Rate (p<0,05).

Schlussfolgerung: Persistierende entzündliche Aktivität bei RA ist unabhängig von Einsatz und täglicher Dosis von GK mit einer erhöhten CVE-Rate assoziiert. Eine vergleichbar hohe CVE-Rate besteht bei geringer entzündlicher Aktivität aber täglichen GK-Dosen > 5 mg/d. Persistierende mittlere CrP-Werte > 10 mg/l sollten im Hinblick auf das kardiovaskuläre Risiko bei RA Veranlassung sein, die entzündliche Aktivität unter gleichzeitiger Vermeidung höherer GK-Dosen zu supprimieren.