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43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 25. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

02.-05. September 2015, Bremen

Mediierende Effekte von Krankheitsbewältigungsstrategien im Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und habituellem subjektivem Wohlbefinden bei Personen mit Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises

Meeting Abstract

  • Jörg Pukrop - Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen gGmbH; FernUniversität in Hagen, Bremen/Hagen
  • Christel Salewski - FernUniversität in Hagen, Institut für Psychologie, Lehrgebiet Gesundheitspsychologie, Hagen
  • Manja Vollmann - FernUniversität in Hagen, Institut für Psychologie, Lehrgebiet Gesundheitspsychologie, Hagen
  • Jens Gert Kuipers - Rotes Kreuz-Krankenhaus Bremen, Klinik für Internistische Rheumatologie, Bremen

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 25. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Bremen, 02.-05.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocVS.06

doi: 10.3205/15dgrh257, urn:nbn:de:0183-15dgrh2574

Published: September 1, 2015

© 2015 Pukrop et al.
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Text

Einleitung: Ausgehend von Bolgers und Zuckermans (1995) Rahmenmodell zur Erforschung der Persönlichkeit in Stressprozessen, wurde in dieser Studie der Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen auf das habituelle subjektive Wohlbefinden sowie die mediierende Rolle von Krankheitsbewältigungsstrategien bei chronisch erkrankten Patienten untersucht.

Methoden: In einem Querschnittdesign wurden 158 Patienten mit Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises mit dem Big-Five-Inventory-10 (BFI-10; Rammstedt, Kemper, Klein, Beierlein & Kovaleva, 2012), dem Essener Fragebogen zur Krankheitsbewältigung (EFK; Franke, Mähner, Reimer, Spangemacher & Esser, 2000) und der habituellen subjektiven Wohlbefindensskala (HSWBS; Dalbert, 1992) befragt. Die Daten wurden in multiplen Mediationsanalysen analysiert. Die Dimensionen des Fünf-Faktoren-Modells wurden als Prädiktoren, Krankheitsbewältigungsstrategien als Mediatoren und habituelles subjektives Wohlbefinden als abhängige Variable modelliert. Ergänzend wurden multiple lineare Regressionsanalysen durchgeführt.

Ergebnisse: Extraversion und Neurotizismus erwiesen sich in den multiplen Regressionsanalysen als geeignete Prädiktoren zur Vorhersage des habituellen subjektiven Wohlbefindens und konnten die Krankheitsverarbeitungsstrategien aktive Suche nach sozialer Einbindung und depressive Verarbeitung vorhersagen. In den multiplen Mediationsanalysen zeigten sich spezifische indirekte Effekte für die Dimensionen des Fünf-Faktoren-Modells, die vermittelt über die aktive Suche nach sozialer Einbindung und depressiver Verarbeitung, auf das habituelle subjektive Wohlbefinden wirkten. Personen mit hohen Extraversions- und Gewissenhaftigkeitswerten wiesen ein höheres habituelles subjektives Wohlbefinden auf, da sie aktiver nach sozialer Unterstützung suchten und weniger depressiv verarbeiteten. Bei Personen mit höheren Neurotizismuswerten zeigte sich ein geringeres habituelles subjektives Wohlbefinden, da sie weniger aktiv nach sozialer Einbindung suchten und stärker depressiv verarbeiteten.

Schlussfolgerung: Die Befunde dieser Untersuchung bestätigen bisherige Forschungsbefunde dahingehend, dass Patienten mit hohen Neurotizismus-Ausprägungen am meisten von kognitiv verhaltenstherapeutischen Interventionen, bei denen das Erlernen funktionaler und das Vermeiden dysfunktionaler Krankheitsbewältigungsstrategien im Mittelpunkt stehen, profitieren können.