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43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 25. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

02.-05. September 2015, Bremen

Bestimmung der anti-Drug-Antikörper bei Patienten mit rheumatoider Arthritis unter einer Langzeit-Therapie mit Etanercept

Meeting Abstract

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  • Susanne Drynda - Fachkrankenhaus für Rheumatologie und Orthopädie Vogelsang-Gommern, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Vogelsang-Gommern
  • Jörn Kekow - Fachkrankenhaus für Rheumatologie und Orthopädie Vogelsang-Gommern, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Vogelsang-Gommern

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 25. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Bremen, 02.-05.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocRA.21

doi: 10.3205/15dgrh188, urn:nbn:de:0183-15dgrh1885

Published: September 1, 2015

© 2015 Drynda et al.
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Einleitung: Seit mehr als 15 Jahren gehören die TNFa-Blocker zu den Therapieoptionen für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA). Durch die Neutralisation des TNFa, eines der Schlüsselzytokine in der Pathogenese der Erkrankung, lassen sich sowohl die Krankheitsaktivität als auch die radiologische Progression kontrollieren. Bedingt durch die Struktur der Biologika (einschließlich der TNF-Blocker) – es handelt sich um Glykoproteine, die körperfremde Bestandteile enthalten – besteht allerdings auch das Risiko einer Immunantwort gegen das entsprechende Biologikum, die zur Bildung von Antikörpern, der sogenannten anti-Drug-Antikörper, führt. Diese Antikörper können für einen Wirkverlust oder das Auftreten von Nebenwirkungen verantwortlich sein.

Ziel der Studie war die Bestimmung der Häufigkeit des Auftretens von anti-Drug-Antikörpern bei RA-Patienten unter einer Langzeittherapie mit Etanercept (ETN).

Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden Seren von 100 RA-Patienten, die über einen Zeitraum von bis zu 4 Jahren unter einer ETN-Therapie standen, nach 6, 12, 24, 36 und 48 Monaten auf das Vorhandensein von anti-ETN-Antikörpern untersucht. Von 72 dieser 100 Patienten, die die Behandlung mit ETN beendeten oder unterbrachen (wegen Nebenwirkungen, Therapieversagen, Remission, geplanter OP) konnten zusätzlich Serumproben in die Analyse mit einbezogen werden, die keine nachweisbaren Etanerceptspiegel enthielten.

Für die Bestimmung der anti-Etanercept -Antikörper und der Etanercept-Serumspiegel wurden die Promonitor ELISAs (Proteomika, Spanien) verwendet. Als cut-off für die anti-Etanercept-Spiegel wird ein Wert von 142 U/ml angegeben, die Nachweisgrenze für Etanercept liegt bei 0,052 mg/l. Für die Berechnung der Ergebnisse wurde die Datenanalysesoftware (http://www.myassays.com) verwendet.

Ergebnisse: Anti-ETN-Antikörper wurden in keiner Serumprobe der 100 untersuchten Patienten im Verlauf einer bis zu 4 Jahre laufenden ETN-Therapie gefunden. Auch in den Serumproben, die von 72 Patienten mindestens 2 Wochen nach der letzten ETN-Gabe, im Mittel nach 36,3 Monaten (Bereich 5-72 Monate) einer ETN Therapie gewonnen wurden und in denen keine Wirkstoff nachweisbar war, konnten in keinem Fall anti-ETN-Antikörper beobachtet werden.

Schlussfolgerung: Unsere Studie bestätigt das Fehlen von anti-Drug-Antikörpern in einer großen Kohorte von RA-Patienten unter einer mehrjährigen Behandlung mit Etanercept. Das Fehlen von anti-ETN-Antikörpern in Serumproben, die nach Beendigung der Therapie gewonnen wurden, bestätigt das Ergebnis durch den Ausschluss falsch negativer Ergebnisse, bedingt durch hohe ETN-Spiegel. Mit unseren Ergebnissen wird die Beobachtung der geringeren Immunogenität von ETN im Vergleich zu anti-TNF-Antikörpern (Infliximab, Adalimumab) bestätigt.