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Interventionelle Therapie einer symptomatischen Nierenarterienstenose im Rahmen einer Takayasu-Arteriitis bei einer 17-jährigen Patientin
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Published: | September 1, 2015 |
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Einleitung: Die Takayasu-Arteriitis ist eine seltene, chronisch-rezidivierende Vaskulitis der Aorta und der großen Arterien, die typischerweise mit einer Stenosenbildung und daraus resultierender Perfusionsminderung einhergeht.
Methoden: Wir berichten über eine 17-jährige Patientin, die sich mit Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsstörungen, Schwellung der Füße und Sprunggelenksschmerzen vorstellte. Bei zunehmenden Beschwerden mit livider Verfärbung des Fußes, Claudicatio-Symptomatik und Missempfindungen der Extremitäten – v.a. des linken Arms bei dort auch abgeschwächtem Radialispuls – zeigten sich sonografisch eine aortale Wandverdickung sowie der Verdacht auf eine Nierenarterienstenose. MR-angiografisch wurden teils hochgradige Stenosen der Nierenarterien, der A. carotis beidseits und der A. subclavia nachgewiesen, so dass die Diagnose einer Takayasu-Arteriitis gestellt wurde.
Unter Therapie mit Steroidpulsen, Prednison oral und MTX war laborchemisch keine Inflammation mehr nachzuweisen. In der klinischen Symptomatik ließ sich im Verlauf jedoch trotz antihypertensiver Dreifachtherapie und Hinzunahme von Infliximab keine Verbesserung erreichen; zudem wurde eine belastungsabhängige kardiale Minderdurchblutung nachgewiesen.
Ergebnisse: Nach einer Angioplastie der ausgeprägten Abgangsstenose der linken Nierenarterie zeigte sich der Hypertonus inklusive seiner klinischen Symptome komplett reversibel. Postinterventionell war ein schrittweises Absetzen aller Antihypertensiva bei normalen Blutdrücken und klinischer Beschwerdefreiheit möglich.
Schlussfolgerung: Bei der Takayasu-Arteriitis ist auch unter ausreichender antiinflammativer Therapie eine persistierende hypertensive Erkrankung auf dem Boden einer bleibenden Nierenarterienstenose möglich. Diese Komplikation konnte in unserem Fall durch Angioplastie erfolgreich behandelt werden. Im zukünftigen Verlauf ist ein potentielles Auftreten von Restenosen im Rahmen der Grunderkrankung jedoch nicht auszuschließen.