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43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 25. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

02.-05. September 2015, Bremen

Kosten der Remission – Biologikatherapie in einer rheumatologischen Schwerpunktpraxis

Meeting Abstract

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  • Hans-Jürgen Menne - Rheumatologische Schwerpunktpraxis Dortmund, Internistische Rheumatologie, Dortmund

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 25. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Bremen, 02.-05.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocEV.25

doi: 10.3205/15dgrh097, urn:nbn:de:0183-15dgrh0971

Published: September 1, 2015

© 2015 Menne.
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Einleitung: Der niedergelassene Arzt steht ständig unter dem Wirtschaftlichkeitsdruck. Die Biologikatherapiekosten machen zwei Drittel der Gesamtkosten aus. Hingegen werden nur ca. 10% der Patienten mit Biologika behandelt.

Einerseits versteht sich die Schwerpunktpraxis als Schwerpunktpraxis somit auf Augenhöhe mit der stationär-ambulanten Rheumatologie und hierdurch Gefährdung durch Unwirtschaftlichkeitsandrohung, andererseits steht der Versuch durch „Verdünner“ die Medikamentenkosten zu reduzieren. Ein weiterer Versuch ist es die Biologikakosten pro Patient zu senken.

Methoden: In der Zeit vom 01.07.–31.12.2014 wurden 132 Biologika Patienten mittels eines Therapietagebuches erfasst. Die Gesamtzahl der Biologikapatienten (181) wurde an hand der Praxissoftware ermittelt. Die Dosis und die Gründe für die Dosisänderung der Therapie wurde mittels des Therapietagebuches über 6 Monate erfasst und dann auf 1 Jahr hochgerechnet.

Als Grundlage der Definition “volle Dosis” diente die Ausgabe KBV Wirkstoff Aktuell Ausgabe 07/2010,

Ergebnisse: 181 Patienten wurde 2014 ein Biologikum verordnet. Die DAS/BASDAI-Werte wurde bei der letzten Vorstellung ermittelt .

Die Summe in € der zu erwartenenden Jahrestherapiekosten wurden den tatsächlichen Kosten gegenübergestellt. Hierbei fand sich für Enbrel 71,7%; Orencia 86,8%; Cimzia 82,6% Roactemra 83,4%; Simponi 60,8%; Humira 78.9%; Remicade 36,9%; Mabthera 21,6% der zu erwarteten Kosten.

Diskussion: In letztlich nur 36% der Patienten wurde eine Dosisreduktion erreicht. Die Gründe für eine Dosisreduktion waren vielfältig, lediglich bei 10% war dies wegen einer eingetretenen Remission vorab besprochen. Die Beweggründe der Patienten waren in erster Linie weniger Schmerzen und der Wunsch nach weniger Medikamente. Von den Anti TNF Substanzen war Infliximab mit 37% der „vollen Dosis“ am günstigsten. Die günstigste Biologikatherapie mit 21% der erwarteten „vollen Dosis“ war Rituximab. Dies vor allem wegen der Hälfte der Dosierung und Verlängerung der Zyklen auch über ein Jahr hinaus.

Festzuhalten ist, das der DAS 28 letztlich nicht mit der Zufriedenheit des Patienten bzw. des Arztes deckungsgleich war. Der DAS 28 bzw. der BASDAI kann nur als ein Baustein bei der Therapieentscheidung herangezogen werden. Letztlich war es ein gemeinsames Entscheiden zwischen Patient und Arzt zur Therapieentscheidung.

Schlussbemerkung: Das Therapieziel Remission wurde trotz Überschreitung der Richtgröße von fast 50% völlig verfehlt.