gms | German Medical Science

43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 25. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

02.-05. September 2015, Bremen

Entwicklung, Implementierung und Evaluation eines modular aufgebauten Fortbildungskonzeptes zur Verbesserung des Managements der Systemerkrankung Rheumatoide Arthritis für die rheumatologische Fachassistenz

Meeting Abstract

  • Hans-Peter Tony - Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik und Poliklinik II, Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Würzburg
  • Rieke H.-E. Alten - Schlossparkklinik, Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité - Universitätsmedizin Berlin, Innere Medizin II, Rheumatologie, klinische Immunologie und Osteologie, Berlin
  • Martin Aringer - Universitätsklinikum "Carl Gustav Carus" an der Technischen Universität Dresden, Medizinische Klinik III, Rheumatologie, Dresden
  • Christoph G. O. Baerwald - Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Sektion Rheumatologie, Leipzig
  • Harald Louis Burkhardt - Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Medizinische Klinik II, Rheumatologie, Fraunhofer Institute for Molecular Biology and Applied Ecology IME, Project Group Translational Medicine & Pharmacology TMP, Frankfurt/Main
  • Matthias Englbrecht - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • Gerhard Fliedner - rheumapraxis an der hase, Rheumatologie, Osnabrück
  • Stefan Kleinert - Praxisgemeinschaft Rheumatologie - Nephrologie, Dres. Kleinert, Rapp, Schuch u. Wendler, Erlangen
  • Christian Kneitz - Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für Innere Medizin II - Rheumatologie / Immunologie, Rostock
  • Klaus Krüger - Praxiszentrum, München
  • Marc Schmalzing - Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik und Poliklinik II, Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Würzburg
  • Jörg Wendler - Praxisgemeinschaft Rheumatologie Nephrologie Erlangen, Dres. Kleinert, Rapp, Schuch u. Wendler, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 25. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Bremen, 02.-05.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocEV.19

doi: 10.3205/15dgrh081, urn:nbn:de:0183-15dgrh0816

Published: September 1, 2015

© 2015 Tony et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Das Management der Systemerkrankung Rheumatoide Arthritis erfordert eine interdisziplinäre Betreuung der Patienten, um eine bestmögliche klinische Versorgung zu gewährleisten. Hierbei spielt auch die interprofessionelle Kooperation zwischen rheumatologischen Fachärzten und der rheumatologischen Fachassistenz eine immer wichtigere Rolle.

Das Ziel ist daher die Fortbildung der rheumatologischen Fachassistenz, um eine Verbesserung des Managements der Systemerkrankung Rheumatoide Arthritis zu erzielen.

Methoden: Im Jahr 2012 wurde eine Umfrage unter rheumatologischen Fachassistentinnen zur Relevanz und dem Fortbildungsstatus zum Thema Systemerkrankung Rheumatoide Arthritis durchgeführt. Auf dieser Grundlage wurde das Curriculum Fachassistenz durch die Mitglieder der Projektgruppe „Systemerkrankung Rheumatoide Arthritis“ (SYRA) zu sechs Themen entwickelt: Kardiovaskuläre Risikofaktoren, Osteologie, Kommunikation mit Patienten, Medikamenteninteraktion und Therapiemanagement, Psychiatrische Komorbidität und Infektionsprophylaxe. Die Themen und die Art der Wissensvermittlung wurden bewusst komplementär zur bestehenden zertifizierten Fachassistenz-Ausbildung der Rheumaakademie ausgewählt. Bei Planung und Umsetzung wurde besonderer Wert auf die Praxisrelevanz der dargestellten Themen gelegt. Außerdem wurden die Teilnehmer durch Workshops, Übungen und Falldiskussionen zur intensiven Mitarbeit angeregt. Bei den sieben Veranstaltungen pro Jahr wurden jeweils drei Module referiert und bearbeitet. Die Qualität und praktische Umsetzung der Lerninhalte wurde schließlich durch Fragebögen evaluiert.

Ergebnisse: Aus der Umfrage ergab sich, dass es in lediglich 10% der Zentren auf systemische Effekte spezialisierte rheumatologische Fachangestellte gibt. Die bisher durchgeführten 14 Fortbildungsveranstaltungen wurden bundesweit von über 150 rheumatologischen Fachangestellten besucht. In der Evaluation der Veranstaltungen haben die Teilnehmer die praxisrelevanten Themen und die interaktive Umsetzung durch die Referenten jeweils mit der Note 1,5 bewertet. Über 80% der Teilnehmer haben zwei (oder mehr) der Veranstaltungen besucht, so dass im Durchschnitt mindestens 4 Module absolviert wurden. Eine nachhaltige Umsetzung des Gelernten in die Praxisabläufe konnte in über 90% der Zentren erreicht werden. Dazu werden v.a. Aufklärungsgespräche durch die Fachassistenz (88%), zusätzliche Patientenfragebögen sowie Aufklärungsschreiben für die Patienten (42% bzw. 52%) eingesetzt. Erweiterte Laboruntersuchungen werden in 20% der Zentren vorgenommen und detailliertere Arztbriefe in 16% der Zentren eingesetzt.

Schlussfolgerung: Das Curriculum Fachassistenz zur Verbesserung des Managements der Systemerkrankung Rheumatoide Arthritis kann durch optimierte Betreuung und Information der Patienten zur Qualitätssicherung und einer besseren Versorgung der RA-Patienten beitragen. Eine kontinuierliche Fortentwicklung und ggf. Ergänzung der Module ist gewünscht und möglich.