Article
Welche Patienten mit deutlicher Synovitis im Ultraschall-B-Mode haben Dopplersignale, und was sagt eine fehlende Doppleraktivität aus?
Search Medline for
Authors
Published: | September 1, 2015 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Es gibt immer wieder Patienten mit einer Früharthritis, die deutliche klinische und laborchemische Krankheitsaktivität und eine sonographisch nachweisbare Synovitis im B-Mode haben, aber keine Dopplersignale innerhalb der Synovia aufweisen.
Fragestellung: Wie unterscheiden sich Patienten mit bestehender Synovitis mit und ohne Doppleraktivität im Ultraschall?
Methoden: 280 Patienten wurden bei Einschluss in die Früharthritis Kohorte CAPEA an den Gelenken sonographiert. In Anlehnung an den US7-Score wurden Handgelenk, MCP2,3 und MTP2,5 der klinisch mehr betroffenen Seite im B-mode und im Power Doppler Ultraschall (PDUS) untersucht. Synovitis im B-mode und Doppleraktivität wurden semiquantitativ (0-3) eingestuft und in Summenscores (0-21) addiert.
Ergebnisse: 253 Patienten (90%) hatten einen B-mode Score >0. Hiervon hatten 74% (n=188) einen PDUS Score >0 und 26% (n=65) keine PDUS Signale. Diese Patienten waren im Mittel deutlich jünger und hatten eine niedrigere Krankheitsaktivität (Tabelle 1 [Tab. 1]). Sie unterschieden sich jedoch nicht hinsichtlich Rheumafaktor oder ACPA-Serologie. Nach einem Jahr waren die DAS28 Remissionsraten in beiden Gruppen gleich (20% vs. 21%). Hinsichtlich der Therapieentscheidung der Rheumatologen gab es keine Unterschiede in der DMARD-Versorgung, allerdings erhielten Patienten mit PDUS Aktivität deutlich häufiger Glukokortikoide (71 vs. 41%).
Schlussfolgerung: Die initiale Doppleraktivität im Ultraschall zeigt eine deutliche Assoziation zur Entzündungsaktivität der Arthritis und kann diese bei einer gleich hoch wahrgenommenen Schmerzintensität gut abbilden. Fehlende Dopplersignale bei vorhandenen Synovitis-Zeichen sprechen für eine geringere Krankheitsaktivität.