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43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 25. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

02.-05. September 2015, Bremen

Prävalenz und Relevanz von depressiven Symptomen bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen

Meeting Abstract

  • Stefan Kleinert - Praxisgemeinschaft Rheumatologie - Nephrologie, Dres. Kleinert, Rapp, Schuch u. Wendler, Erlangen
  • Almuth Marx - Universitätsklinikum Würzburg, Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz und Medizinische Klinik I, Schwerpunkt Kardiologie, Würzburg
  • Hermann Faller - Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie der Universität Würzburg, Abteilung für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaften, Würzburg
  • Martin Feuchtenberger - Rheumatologie/Klinische Immunologie, Kreiskliniken Altötting-Burghausen, Burghausen
  • Christian Kneitz - Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für Innere Medizin II - Rheumatologie / Immunologie, Rostock
  • Stefanie Lehmann - Universitätsklinikum Würzburg, Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz und Medizinische Klinik I, Schwerpunkt Kardiologie, Würzburg
  • Hans-Peter Tony - Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik und Poliklinik II, Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Würzburg
  • Christiane Angermann - Universitätsklinikum Würzburg, Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz und Medizinische Klinik I, Schwerpunkt Kardiologie, Würzburg
  • Georg Ertl - Universitätsklinikum Würzburg, Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz und Medizinische Klinik I, Schwerpunkt Kardiologie, Würzburg
  • Stefan Störk - Universitätsklinikum Würzburg, Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz und Medizinische Klinik I, Schwerpunkt Kardiologie, Würzburg
  • Margret Breunig - Universitätsklinikum Würzburg, Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz und Medizinische Klinik I, Schwerpunkt Kardiologie, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 25. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Bremen, 02.-05.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc51.03 - EV.03

doi: 10.3205/15dgrh035, urn:nbn:de:0183-15dgrh0352

Published: September 1, 2015

© 2015 Kleinert et al.
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Einleitung: Patienten mit rheumatischen Erkrankungen besitzen eine erhöhte Mortalität und Morbidität gegenüber der Normalbevölkerung. Die Prävalenz depressiver Symptome sowie die Lebensqualität wurden im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie untersucht.

Methoden: 764 konsekutive Patienten der rheumatologischen Ambulanz der Universitätsklinik wurden hinsichtlich ihres kardiovaskulären Risikos ausführlich charakterisiert. Die Erhebung der Lebensqualität und depressiver Symptome erfolgte mittels SF-36 und PHQ-9. Eine Erfassung von CV-Ereignissen und Tod erfolgt über 5 Jahre.

Ergebnisse: Die Patientenpopulation beinhaltete Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA, n=352) oder systemische Autoimmunerkrankungen (SAI, n=260) einschl. Kollagenosen und Vaskulitiden sowie Patienten mit Spondyloarthritiden einschl. Psoriasisarthritis (SpA, n=152). Es zeigte sich eine Prävalenz schwerer depressiver Symptome von 7% ohne Unterschiede der PHQ-Verteilung zwischen den Diagnosegruppen (χ2-Test: p=0.214) (Tabelle 1 [Tab. 1]).

Innerhalb von 5 Jahren verstarben in den 3 Gruppen 18/10/0 Patienten. Die Hazard Ratio für Tod bei schweren depressiven Symptomen (PHQ ≥ 15) betrug 5,11 (2,01 – 12,97, 95% KI) gegenüber der Gruppe PHQ-9 < 15 (Abbildung 1 [Abb. 1])

Im SF-36 fand sich ein Einfluss der vier Dimensionen der körperlichen Gesundheit auf das Sterberisiko mit einer HR [95% CI] der untersten Tertile gegenüber den oberen beiden von 3,95 [1,67 – 9,31]. Die 4 Dimensionen zur psychischen Gesundheit zeigten keinen signifikanten Einfluss.

Schlussfolgerung: Patienten mit rheumatischen Erkrankungen und schweren depressiven Symptomen anhand des PHQ-9 haben ein deutlich erhöhtes Mortalitätsrisiko.