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Prävalenz und Relevanz von depressiven Symptomen bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen
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Published: | September 1, 2015 |
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Einleitung: Patienten mit rheumatischen Erkrankungen besitzen eine erhöhte Mortalität und Morbidität gegenüber der Normalbevölkerung. Die Prävalenz depressiver Symptome sowie die Lebensqualität wurden im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie untersucht.
Methoden: 764 konsekutive Patienten der rheumatologischen Ambulanz der Universitätsklinik wurden hinsichtlich ihres kardiovaskulären Risikos ausführlich charakterisiert. Die Erhebung der Lebensqualität und depressiver Symptome erfolgte mittels SF-36 und PHQ-9. Eine Erfassung von CV-Ereignissen und Tod erfolgt über 5 Jahre.
Ergebnisse: Die Patientenpopulation beinhaltete Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA, n=352) oder systemische Autoimmunerkrankungen (SAI, n=260) einschl. Kollagenosen und Vaskulitiden sowie Patienten mit Spondyloarthritiden einschl. Psoriasisarthritis (SpA, n=152). Es zeigte sich eine Prävalenz schwerer depressiver Symptome von 7% ohne Unterschiede der PHQ-Verteilung zwischen den Diagnosegruppen (χ2-Test: p=0.214) (Tabelle 1 [Tab. 1]).
Innerhalb von 5 Jahren verstarben in den 3 Gruppen 18/10/0 Patienten. Die Hazard Ratio für Tod bei schweren depressiven Symptomen (PHQ ≥ 15) betrug 5,11 (2,01 – 12,97, 95% KI) gegenüber der Gruppe PHQ-9 < 15 (Abbildung 1 [Abb. 1])
Im SF-36 fand sich ein Einfluss der vier Dimensionen der körperlichen Gesundheit auf das Sterberisiko mit einer HR [95% CI] der untersten Tertile gegenüber den oberen beiden von 3,95 [1,67 – 9,31]. Die 4 Dimensionen zur psychischen Gesundheit zeigten keinen signifikanten Einfluss.
Schlussfolgerung: Patienten mit rheumatischen Erkrankungen und schweren depressiven Symptomen anhand des PHQ-9 haben ein deutlich erhöhtes Mortalitätsrisiko.