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42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

17.-20. September 2014, Düsseldorf

Erfolgreiche Tocilizumab-Therapie der Rheumatoiden Arthritis bei einer Patientin mit Myelodysplastischem Syndrom (MDS)

Meeting Abstract

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  • Ralph-Dieter Boldemann - Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau Klinik für Innere Medizin II, Rheumatologie, Halle

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 24. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Düsseldorf, 17.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocRA.36

doi: 10.3205/14dgrh231, urn:nbn:de:0183-14dgrh2310

Published: September 12, 2014

© 2014 Boldemann.
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Einleitung: Interleukin-6 kann einen erheblichen Einfluss auf einige systemische Effekte der RA haben. Patienten mit erhöhtem Interleukin-6- Spiegel haben ein stärkeres Anämie-Risiko bzw. ein erhöhtes Risiko für hämatologische maligne Erkrankungen. Patienten mit MDS haben erhöhte Interleukin-6-Spiegel. Ein hohes CRP erhöht das Risiko, an MDS zu erkranken. Berichtet wird in Form einer Falldarstellung über eine 65-jährige Patientin kaukasischer Abstammung.

Methoden: Die stationäre Einweisung erfolgte 2008 wegen einer transfusionspflichtigen Anämie, die hinsichtlich ihrer Ursachen nochmals diagnostisch hinterfragt wurde. Als zusätzliche Erkrankungen bestanden ein Asthma bronchiale sowie eine KHK, eine arterielle Hypertonie und ein histologisch gesichertes MDS. Seit 2000 bestand eine RF- und CCP- Antikörper-positive rheumatoide Arthritis. Die Basistherapie erfolgte in den ersten Erkrankungsjahren mit Leflunomid, später (seit 2007) zusätzlich mit Etanercept.

Nach mehrfach erforderlichen Transfusionen im Rahmen weiterer stationärer Aufenthalte erfolgte 2009 der Wechsel auf eine Basistherapie mit Tocilizumab-Monotherapie bei hoher Aktivität der RA (DAS 28 7,9; CRP 53,6 mg/l). Unter dieser Therapie trat sowohl eine rasche Besserung der entzündlichen Aktivität als auch der Anämie ein.

Ergebnisse: Die ambulante rheumatologische Weiterbetreuung und Fortführung der Monotherapie mit Tocilizumab erfolgt bis heute bei einem niedergelassenen Kollegen. Die Patientin fühlt sich gut und ist bis 2014 noch immer unter dieser Basistherapie. Die RA ist anhaltend nahezu in Remission (DAS 28 3,0; CRP <3,2 mg/l) und hat seit 2009 fast keine Transfusionen mehr erhalten. Der Hb-Wert lag 2009 vor Beginn der Tocilizumabtherapie bei 4,9 mmol/l und stieg während der Tocilizumab Monotherapie auf 7,7 mmol/l an.

Schlussfolgerung: Nach einer erfolglosen Behandlung mit Leflunomid und Etanercept kam es unter Tocilizumab-Monotherapie zu einer anhaltenden Besserung der RA Symptome. Möglicherweise hat die Interleukin-6-Rezeptorblockade auch einen sehr positiven Einfluss auf die Anämie im Rahmen eines MDS.