Article
Die durch tmTNF crosslinking ausgelöste in vitro-Response von Monozyten ist prädiktiv für die Effizienz einer TNF-Blockade
Search Medline for
Authors
Published: | September 12, 2014 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Der Einsatz von Biologika hat die Behandlung der rheumatoiden Arthritis revolutioniert, jedoch erreichen in allen Zulassungsstudien nur ca. 50% der Patienten ein ausreichendes Therapieansprechen. Ein anschließender Wechsel des Biologikums führt später häufig zu einem besseren Ansprechen auch bei primärem Therapieversagen. Die Vorhersage des Ansprechens auf ein spezifisches Biologikum vor Therapiebeginn könnte einZeit-und kostenintensives Therapieversagen eines für den jeweiligen Patienten ungeeigneten Biogikums verhindern und die Chancen auf eine zeitnahe Remission erhöhen.
Methoden: In einer prospektiven open label-Studie wurde bei 20 Biologika-naiven Patienten mit rheumatoider Arthritis eine Therapie mit dem TNF-Inhibitor Etanercept eingeleitet. Vor Therapiebeginn wurde in einem standardisierten in vitro-Assay die monozytäre Response auf crosslinking von membranständigem TNF (mTNF) durch Quantifizierung von Zytokinkonzentrationen im Überstand untersucht. Anschließend wurde dass klinische Ansprechen auf eine Therapie mit Etanercept dokumentiert und die prognostische Aussagekraft der vor Baseline bestimmten Zytokinparameter analysiert.
Ergebnisse: Crosslinking von mTNF löste unter den standardisierten Bedingungen des Testkits eine robuste monozytäre Sekretion von pro-inflammatorischen Zytokine, darunter von TNF, IL-6 und IL-8, aber auch von löslichen Rezeptoren für TNF und IL-1, aus. Die gemessenen Konzentrationen von TNF, IL-8, IL-6, TNFR1 und IL1R1 zeigten allesamt eine signifikante inverse Korrelation mit dem Abfall der Erkrankungsaktivität nach Initiierung der Etanercept-Therapie. Mit Hilfe definierter Parameterkombinationen war es möglich, die Wahrscheinlichkeit einer moderaten oder guten EULAR-Response auf Etanercept mit klinisch relevanter Sensitivität und Spezifität zu prognostizieren.
Schlussfolgerung: Die standardisierte Untersuchung der monozytären Reaktionslage in vitro stellt eine neuartige diagnostische Methode für Patienten mit rheumatoider Arthritis dar, welche die direkte Untersuchung von Zellpopulationen ermöglicht, die in vivo der Entzündungsreaktion teilnehmen. Die beobachtete prognostische Aussagekraft dieser Untersuchung kann einen wichtigen Beitrag zur „Personalisierung“ der Therapie mit Biologika leisten.