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Ein animiertes Hausübungsproramm mittels Spielkonsole: eine Behandlungsoption für Patienten mit Rheumatoider Arthritis
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Authors
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Jan Zernicke
- Charité - Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin
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Claudia Kedor
- Charité - Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin
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Angela Müller
- Zentrum für Innere Medizin und Dermatologie, Physikalische Medizin, Prävention und Rehabilitation, Berlin
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Gerd-Rüdiger Burmester
- Charité - Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin
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Anett Reißhauer
- Charité - Universitätsmedizin Berlin, Physikalische Medizin und Rehabilitation, Berlin
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Eugen Feist
- Charité - Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin
| Published: | September 12, 2014 |
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Text
Einleitung: Physiotherapie spielt eine wichtige Rolle im Erhalt der Gelenkfunktion bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA). Aus unterschiedlichen Gründen führen viele RA-Patienten keine regelmäßige Bewegungstherapie durch. Aktuelle Veröffentlichungen zeigten positive Effekte der Wii™-Spielkonsole auf die physische und psychosoziale Kondition bei Patienten mit anderen Erkrankungen. Somit könnte ein frei verkäufliches, heimbasiertes physikalisches Übungsprogramm kostensparend sein und auf die individuellen Situationen der RA-Patienten eingehen. Das Studienziel ist die Untersuchung der Praktikabilität und Effekte eines animierten, heimbasierten Übungsprogramms für RA-Patienten unter Biologika-Therapie.
Methoden: Dies ist eine selbst-initiierte, Hersteller-unabhängige, monozentrische Cross-Over-Studie mit zwei Behandlungsarmen über 24 Wochen. 10 Patienten starteten mit einem konventionellen physiotherapeutischen Hausübungsprogramm nach Einweisung durch eine Physiotherapeutin und 10 Patienten begannen mit dem animierten Übungsprogramm mittels einer Wii™-Spielkonsole über 12 Wochen. Anschließend wechselten die Patienten in den anderen Behandlungsarm für weitere 12 Wochen.
Es wurde eine qualitative Inhaltsanalyse der Interviews mittels Interpretation und inter-individuellem Vergleich der Antworten durchgeführt. Die isometrischen Muskelkraftmessungen und ein 6-Minuten-Gehtests wurden zwischen Baseline mit Woche 12 und mit Woche 24 verglichen. Die statistischen Berechnungen erfolgten mit SPSS unter Benutzung der 'Analysis of Covariance' (ANCOVA), adjustiert an den Baselinestatus.
Ergebnisse: Über 14 Stunden Interviewmaterial von 20 Patienten, [17 weiblich, mittleres Alter 55,5 (±9) Jahre] wurden transkribiert und analysiert. Durch Kodierung der Patienten-Antworten wurden Kategorien identifiziert, welche die Praktikabilität und den leichten Zugang zum Gerät verdeutlichen. Als limitierender Faktor wurden hauptsächlich Vorfußprobleme bei einzelnen Übungen beschrieben. Viele Patienten attestierten der Spielkonsole einen positiven Einfluss auf ihr Durchhaltevermögen während der Übungen.
Über den Beobachtungszeitraum konnte ein deutlicher Nutzen vom Übungsprogramm gezeigt werden. Die Muskelkraft verbesserte sich um 11 N (+13%) mit einem nicht-signifikanten Unterschied von 3 Newton zwischen beiden Gruppen (p=0,64). Die mittlere Entfernung beim 6-Minuten-Gehtest erhöhte sich um 50 Meter (+9%) ohne relevante Unterschiede zwischen beiden Gruppen (p=0,73).
Die Ergebnisse lassen annehmen, dass ein Beginn mit dem physiotherapeutischen Hausübungsprogramm, gefolgt vom Programm mit der Wii™-Spielkonsole, einen effektiveren Ansatz darstellt.
Schlussfolgerung: Ein animiertes Hausübungsprogramm mittels einer Wii™-Spielkonsole zeigte im Vergleich zu einem konventionellen physiotherapeutischen Hausübungsprogramm einen vergleichbaren Effekt. Ein animiertes und gut angenommenes Programm kann eine Alternative oder zusätzliche Option für RA-Patienten darstellen.
