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5-Jahres-Behandlung einer Patientin mit Felty-Syndrom unter Tocilizumab
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Published: | September 12, 2014 |
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Das Felty-Syndrom gilt als Variante der seropositiven rheumatoiden Arthritis. Es betrifft 3% der RA Patienten. Die Symtpome sind Splenomegalie, Leukozytopenie, hochtitrige Rheumafaktoren, häufig ANA. Die Patienten zeigen häufig eine erhöhte Infektneigung, Anämie, Gewichtsverlust.
Unter Tocilizumab-Therapie sind Leukozytopenien beschrieben.
Die Patientin zeigte typische Symptome des Felty-Syndroms wie Untergewicht (BMI 15), Splenomegalie, Hepatomegalie sowie eine hoch erosive symmetrische Polyarthritis. Bei Erstkontakt (DAS 6,2) trotz MTX 10mg/Wo. sowie Prednisolon 5mg tägl..
Das Labor zeigte erhöhte Entzündungswerte (CRP 30mg/l), erhöhte RF, CCP-AK, ANA (homogen 1:200, dsDNA AK neg., ENA neg.) und eine Neutrozytopenie (35%).
Der stark erosive Verlauf und die nicht optimale Verträglichkeit von Methotrexat machte den Einsatz einer gut wirksamen Mono-Therapie erforderlich. Die Wahl fiel daher auf Tocilizumab.
Die Patientin wurde besonders eng überwacht um einer evtl. Absenkung der Neutrophilenunter Tocilizumab begegnen zu können.
Es zeigte sich eine rasche Besserung des DAS 28. Die vorhandene Neutrozytopenie besserte sich unter der Therapie mit Tocilizumab. Die Entzündungswerte erreichten nach der ersten Infusion Normalwerte.
Die Funktionsfähigkeit besserte sich auf einen FFBH von 98.
Ein Neutrophilen-Abfall auf 17% machte eine Therapiepause erforderlich. Daher blieb diePatientin 12 Monatein einer Drug-Holiday-Remission.
Ein erneuter Schub machte eine Wiederaufnahme der Therapie mit Tocilizumab erforderlich. Hier zeigte sich ein erneutes schnelles Ansprechen. Erstaunlicherweise war bei erneutem Therapie Beginn eine Neutrozytopenie nie wieder feststellbar.
Tocilizumab scheint alle beim Felty-Syndrom beschriebenen Immunmechanismen positiv zu beeinflussen. Es stellt eine Alternative zur Behandlung da. Weitere Untersuchungen sind erforderlich.