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42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

17.-20. September 2014, Düsseldorf

Analyse der zahnmedizinischen Versorgungssituation von Patienten mit einer Erkrankung des rheumatologischen Formenkreises

Meeting Abstract

  • Alice-Sophie Muschik - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin
  • Matthias E. C. Detert - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin
  • Vera Höhne-Zimmer - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin
  • Tanja Braun - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin
  • Anja Pfadenhauer - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin
  • Nicole Pischon - Centrum3 für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Abteilung für Parodontologie und Synoptische Zahnmedizin, Berlin
  • Frank Buttgereit - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin
  • Gerd-Rüdiger Burmester - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin
  • Jacqueline Detert - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 24. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Düsseldorf, 17.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocEV.16

doi: 10.3205/14dgrh189, urn:nbn:de:0183-14dgrh1896

Published: September 12, 2014

© 2014 Muschik et al.
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Hintergrund: Zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, dass das Risiko u.a. bei Nichtraucher-Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis (RA) an einer mittelschweren Parodontitis (PD) zu erkranken um den Faktor 2.6 im Vergleich zu Gesunden erhöht ist. Für die RA gibt es gut evaluierte Strategien der Therapie und Erkrankungs-Überwachung. Strategien zum gezielten Management von Komorbiditäten bei RA sind bislang nur bei einigen Erkrankungen empfohlen. Die zahnmedizinische Versorgung von Rheumapatienten (RP) ist bislang noch undefiniert, da unter anderen grundlegenden Daten zur gegenwärtigen Versorgungssituation noch nicht systematisch untersucht wurden.

Ziel: Diese Pilotuntersuchung bei RP (u.a. RA, Kollagenose, Spondyloarthritis), Rheumatologen (RT) und Zahnärzten (ZÄ) verfolgt die Erhebung und IST-Analyse der aktuellen zahnärztlichen Versorgungssituation in Deutschland um primäre und sekundäre Handlungsfelder zum PD-Management bei RP zu erschließen.

Methoden: 104 ambulante RP der Klinik, 101 ZÄ und 77 RT deutschlandweit wurden in einer anonymisierten Querschnittsbefragung mit einem Fragebogen befragt. Neben demographischen und erkrankungsspezifischen Gruppencharakteristika wurde die subjektive Patientenperspektive zur Mundgesundheit (MG), Kommunikations- und Informations-strukturen innerhalb und zwischen den Gruppen erhoben als auch eine Analyse der Gruppenunterschiede durchgeführt.

Ergebnisse: Es wurden 104 RP befragt, davon 72 (69%) weibliche und 25 (24%) männliche RP, 7 (7%) hatten kein Geschlecht angegeben; Alter: 56-60 Jahre, mittlere Erkrankungsdauer 10.5Jahre±8.8. 74% der RP geben an, dass ihre Patientengeschichte von den Ärzten beider Fachrichtungen noch nie besprochen wurde. Nur 16% wurden zur MG durch den RT, dagegen 73% zur rheumatologischen Erkrankung durch den ZA befragt. 27% RP berichten über eine MG-Verschlechterung im Erkrankungsverlauf. 15% der RP und 44% der Ärzte geben ein Versorgungsdefizit an. 86% RT und 68% ZÄ möchten den Fachaustausch verbessern. Das eigene Fachwissen der jeweils anderen Fachrichtung wird von 36% ZÄ und 15% RT mit einer Schulnote von 3 (Notendefinition: 1=sehr gut, 6=ungenügend) bewertet.

Schlussfolgerung: 64% RP geben keine Lücken in ihrer zahnmedizinischen Versorgung im Gegensatz zu 57% RT und 35% ZÄ an. Beide versorgenden Fachdisziplinen dokumentieren einen Fortbildungsbedarf und einen intensiveren Fachaustausch als Handlungsfeld. Die Erarbeitung einer Versorgungsempfehlung zur MG für die an der RP-Versorgung beteiligten Fachrichtungen kann den Praxisalltag erleichtern.