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Vitamin-D-Serumspiegel bei Patienten mit einer frühen oder sehr frühen Arthritis
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Published: | September 12, 2014 |
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Einleitung: Es gibt zunehmende Evidenz für einen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Serumspiegeln und der Krankheitsaktivität bei einer rheumatoiden Arthritis [1], [2], [3]. Bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen wird sogar eine ätiologische Bedeutung von niedrigen Vitamin-D-Serumspiegeln diskutiert [4], [5], [6], [7]. Wir haben deshalb die Vitamin-D-Serumspiegel bei Patienten mit früher Arthritis (Krankheitsdauer >3 - 12 Monate) und sehr früher Arthritis (Krankheitsdauer ≤3 Monate) untersucht.
Methoden: Bei 140 Vitamin-D unsupplementierten Patienten mit früher oder sehr früher Arthritis (n = 100 RA, n = 26 PsoA, n = 14 SpA; 65,6% w, 34,4% m; Alter: 53,2 ± 14,5) wurden die Vitamin-D-Serumspiegel bestimmt (25-OH-Vitamin-D-ELISA, Euroimmun AG, Lübeck). Für die Beurteilung der Serumspiegel wurden folgende Kriterien zugrunde gelegt: ≤25 nmol/l = schwerer Mangel, >25 - ≤50 nmol/l = mittelschwerer Mangel, >50 - ≤75 nmol/l = suboptimale Versorgung, >75 nmol/l = optimale Versorgung.
Ergebnisse: 27 Patienten (19,4%) litten unter einem schweren Vitamin-D-Mangel. Nur 10 Patienten (7,2%) waren optimal mit Vitamin-D versorgt (s. Tabelle 1 [Tab. 1]). Bei den Patienten mit einer sehr frühen Arthritis waren 15,8% und bei den Patienten mit einer frühen Arthritis sogar 20,8% mangelhaft mit Vitamin-D versorgt(s. Tabelle 2 [Tab. 2] & Tabelle 3 [Tab. 3]). Nur bei 15,8% (sehr frühe Arthritis) bzw. 4,0% (frühe Arthritis) der Patienten lagen optimale Vitamin-D-Serumspiegel vor. Es zeigte sich ein Trend zu einer durchschnittlich niedrigeren Krankheitsaktivität (DAS28) bei optimaler Vitamin-D-Versorgungslage in allen Gruppen.
Schlussfolgerung: Der überwiegende Teil der Patienten mit früher bzw. sehr früher Arthritiswar unzureichend mit Vitamin-D versorgt. Wegen einer fehlenden Vergleichskohorte aus gesunden Probanden ist die Interpretation unserer Beobachtungen allerdings schwierig. Optimale Vitamin-D-Serumspiegel bei Patienten mit sehr früher Arthritis deuten darauf hin, dass Vitamin-D nicht vor der Entstehung einer Arthritis schützt. Andererseits könnte der hohe Anteil von Patienten mit unzureichenden Vitamin-D-Serumspiegeln und der Zusammenhang von Vitamin-D und Krankheitsaktivität darauf hindeuten, dass Vitamin-D-Mangel möglicherweise eine proinflammatorische Bedeutung hat.
Literatur
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- Rossini M, Maddali Bongi S, La Montagna G, Minisola G, Malavolta N, Bernini L, Cacace E, Sinigaglia L, Di Munno O, Adami S. Vitamin D deficiency in rheumatoid arthritis: prevalence, determinants and associations with disease activity and disability. Arthritis Res Ther. 2010;12(6):R216. DOI: 10.1186/ar3195
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- Singh A, Kamen DL. Potential benefits of vitamin D for patients with systemic lupus erythematosus. Dermatoendocrinol. 2012 Apr 1;4(2):146-51. DOI: 10.4161/derm.20443
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