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Einleitung: Der US-7 Score ist ein in klinischer Praxis und Forschung etablierter und evaluierter Ultraschallscore zum Therapie-Monitoring von Patienten mit entzündlich rheumatischen Arthritiden. Der Stellenwert als Screening-Instrument ist bisher nicht hinreichend untersucht. Ziel der Studie war es den Nutzen des US-7 Ultraschallscores bei einer Freiwilligen Kohorte („Rheuma-Truck“ Kohorte) zu untersuchen und dessen Mehrwert zu eruieren.

Methoden: Der „Rheuma-Truck“ war eine mobile rheumatologische Ambulanz, welche in verschiedenen Stadtzentren und Fußgängerzonen in NRW aufgestellt wurde und Passanten auf entzündlich-rheumatische Erkrankungen untersuchte. Hierbei wurden der standardisierte und evaluierte Fragebogen „Rheuma-Check“, kapillare Bluttests (MCV-Test) und bildgebende Verfahren (Arthrosonographie, Kapillarmikroskopie) eingesetzt. Bei Hinweisen auf eine rheumatische Erkrankung konnte ein begleitender Rheumatologe vor Ort konsultiert werden. Es wurde die dominante Hand von 605 Freiwilligen nach US-7 Kriterien mit Hinzunahme des MCP-5 Gelenkes mittels Ultraschall untersucht, wobei bei 236 ebenfalls der Fuß sonographiert wurde (MyLab 25 Gold, Esaote linearer Schallkopf, 15, Typ LA435). Insgesamt wurden 4102 Gelenke sonographisch evaluiert. Die deskriptive Statistik wurde mit Mittelwerten, Standartabweichungen und Ranges berechnet. Korrelationskoeffizienten wurden nach Pearson berechnet.

Ergebnisse: Das mittlere Patientenalter der untersuchten Kohorte lag bei 52,72 Jahren (min. 10, max. 89). 72,2% waren weiblich, 27,8% männlich. 181 (29,9%) Probanden zeigten in der Ultraschall-Untersuchung entzündliche Zeichen (B-mode und/oder PD nach US-7 Kriterien). Insgesamt war das MTP-2 Gelenk mit 11,4% (nach US-7 Kriterien B-mode und/oder Powerdoppler) gefolgt vom dorsalen Handgelenk (8,9%), MCP-2 (6,6%), PIP-3 (6,%), PIP-2 (4,3%), ulnares Handgelenk (3,0%), MCP-3 (2,6%), palmares Handgelenk (0,5%) und MTP-5 (0,4%). Das zusätzlich untersuchte MCP-5 war mit 7,6% das am dritt-häufigsten betroffene Gelenk. Insgesamt konsultierten 378 Freiwillige den Rheumatologen aufgrund eines auffälligen Testergebnisses (Rheuma-Check, Labor-Tests oder Ultraschall) wobei bei 82 dieser Personen eine RA diagnostiziert wurde (13,5%). 13 dieser 82 als RA diagnostizierten (15,8%) Probanden zeigten nur in der Sonographie auffällige Befunde.

Schlussfolgerung: Der US-7 Ultraschall-Score ist ein suffizientes Screening-Instrument zur Erkennung entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen in einer Freiwilligen-Kohorte. MCP-5 ist ein häufig betroffenes Gelenk, welches nicht im US-7 Ultraschallscore abgebildet ist. 15,8% der als RA diagnostizierten Probanden wären ohne den zusätzlichen Einsatz des Ultraschalls übersehen worden. Die vorliegende Studie unterstreicht den Stellenwert der Sonographie und des US-7 Ultraschallscore bei Patienten mit entzündlichen Arthritiden.