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42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

17.-20. September 2014, Düsseldorf

CXCL17 in der Synovialis von Patienten mit rheumatoider Arthritis: potentielles medikamentöses Target und Biomarker

Meeting Abstract

  • Stefan Vordenbäumen - Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Rheumatologie, Düsseldorf
  • Tim Lögters - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf
  • Philipp Sewerin - Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Rheumatologie, Düsseldorf
  • Thomas Pauly - Rheinisches Rheumazentrum St. Elisabeth-Hospital, Orthopädische Chirurgie/Rheumatologie, Meerbusch-Lank
  • Ellen Bleck - Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Rheumatologie, Düsseldorf
  • Benedikt Clemens Ostendorf - Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Rheumatologie, Düsseldorf
  • Matthias Schneider - Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Rheumatologie, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 24. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Düsseldorf, 17.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocRA.17

doi: 10.3205/14dgrh142, urn:nbn:de:0183-14dgrh1421

Published: September 12, 2014

© 2014 Vordenbäumen et al.
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Text

Einleitung: Chemokine sind kleine Proteine, welche die Migration von Leukozyten im Körper kontrollieren. CXCL17 ist das zuletzt identifizierte und am wenigsten erforschte Chemokin mit hoher phylogenetischer Konservierung. Bekannt sind chemotaktische Eigenschaften auf Neutrophile, dendritische Zellen und Monozyten sowie eine Induktion der Angiogenese. Obwohl anderen Chemokinen bereits eine pathogenetische Bedeutung bei der rheumatoiden Arthritis (RA) zugeschrieben wird (z.B. CXCL9, CXCL12, CCL13, CCL18) und Inhibitoren von Chemokinen oder deren Rezeptoren als medikamentöse Option getestet wurden, ist CXCL17 bislang in der RA nicht untersucht.

Methoden: Synovialis von Patienten mit RA (n = 7) und Arthrose (OA, n = 8) wurde zum Zeitpunkt einer Gelenkersatzoperation asserviert, immunhistochemisch für CXCL17 gefärbt und mit seriellen Schnitten verglichen, auf denen Entzündungsmarker (Synovialitis-Score nach Krenn, CD68) und Angiogenese-Marker (VEGF, HIF-1a) beurteilt wurden. Die immunhistochemischen Färbungen wurden mittels digitaler Bildanalyse ausgewertet (% gefärbte Fläche). Zum Zeitpunkt des Gelenkersatzes und von 56 konsekutiven RA-Patienten wurde Serum für einen CXCL17-ELISA entnommen.

Ergebnisse: CXCL17 wurde mit der höchsten Intensität in der Deckzellschicht gefunden. RA-Synovialis war signifikant intensiver gefärbt als OA-Synovialis: ROC-Analyse: AUC 0,91; p = 0,0078; LR 6,86; Sensitivität 85,7%, Spezifität 87,5%. HIF-1 α in seriellen Schnitten und Serum-CRP korrelierten zur synovialen CXCL17-Färbung (r2 = 0,786; p = 0,021; und r2 = 0,711; p = 0,048, respektive). Serum-CXCL17 korrelierte zur synovialen CXCL17-Färbung der Deckzellschicht (r2 = 0,640; p = 0,014). Keine Korrelation fand sich zwischen Serum-CXCL17 und DAS28 oder Serum-CRP. Von 32 konsekutiven RA-Patienten mit ≥ 6 Monaten Nachbeobachtungszeit zeigte kein Patient mit detektierbarem Serum-CXCL17 (n = 8) ein klinisches Ansprechen gemäß EULAR-Kriterien (Fisher’s exact test: p = 0,035).

Schlussfolgerung: CXCL17 wird in RA-Synovialis stark exprimiert. Serum-CXCL17 spiegelte die synoviale CXCL17-Expression wider und könnte als Biomarker geeignet sein. Die Eignung von CXCL17 als medikamentöses Target sollte weiter evaluiert werden.