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Assoziation von Erwartungshaltung und Therapieergebnis bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) – Zwischenauswertung einer Kohortenstudie
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Published: | September 12, 2014 |
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Einleitung: 2007 wurden im Rahmen der BeSt Studie [1] vier Patientengruppen, die unterschiedlich medikamentös therapiert wurden, retrospektiv befragt welche RA Therapiestrategiesie bevorzugt hätten. Trotz ähnlicher Therapieergebnisse der Patientengruppen nach zweijähriger Behandlung stellte sich bei der Mehrheit der Patienten(44%) eine Präferenz der Kombinationstherapie mit Infliximab heraus.
Ziel: Prospektive Evaluation eines möglichen Zusammenhangs zwischen Erwartungshaltung und Therapieergebnis bei Patienten (Pat.)mit RA.
Methoden: Befragung von 70 Pat. (55 weiblich, 78,6%) mit RA aus der stationären, teilstationären und ambulanten Behandlung der Klinik für Rheumatologie des Klinikum Duisburg zuihrer Erwartung an die neu eingeleitete Basistherapie. Befragt wurde mit einem Fragebogen zur Erwartungshaltung bei Therapieeinleitung (FE_t0). Unter Frage 1 sollten diePat. anhand einer Likert Skala angeben, ob sie davon ausgehen, dass die neue Basistherapie ihren Gesundheitszustand verbessern wird (Antwort 1: überhaupt nicht bisAntwort 5: sicher).
Bei Baseline und nach 4 Monaten wurden der DAS 28 und der VAS-Score (0-100mm) erhoben.
Ergebnisse: 48 Pat. erhielten ein sDMARD, 22 Pat. erhielten ein Biologikum. Die mediane Krankheitsdauer lag bei 7,0 Jahren, 70,0% der Pat. waren RF pos., 75,7% ACPA pos.
Der medianeDAS28 bei Baseline betrug 4,9, der mediane VAS-Score war 62.Nach 4 Monaten zeigten 24 Pat. (34,8%) ein gutes Ansprechen, 28 Pat. (40,6%) mäßiges Ansprechen, 17 Pat.(24,6%) kein Ansprechen nach EULAR Response Kriterien.
38,5% der Pat., die der neu eingeleiteten Basistherapie gegenüber eine indifferente Erwartungshaltung äußerten (Antwort 3) waren Non-Responder, wohingegen der Anteil der Non-Responder unter den Pat., die sicher von einem Therapieerfolg ausgingen (Antwort 5) bei19% lag.
Je höher die auf der o.g. Likert Skala angegebene Antwort, desto geringer ist das Risiko für
Non-Response nach EULAR, Risikoreduktion um 39 %, (OR= 0,61, 95%KI 0,27-1,37).
Der Effekt ist stabil gegen Adjustierung nach Alter, Geschlecht undAnzahl der Komorbiditäten.
Schlussfolgerung: Zwar ist der Effekt in dieser Zwischenauswertung noch nicht signifikant, aber es deutet sich an, dass je mehr ein Pat. von einem Therapieerfolg ausgeht, desto unwahrscheinlicher wird eine Non-Response nach EULAR.
Sollte sich bei Studienende der Effekt bestätigen, könnte eine Strategie sein im klinischen Alltag Faktoren zu stimulieren, die die Erwartungshaltung günstig beeinflussen.
Literatur
- 1.
- Goekoop-Ruiterman YP, de Vries-Bouwstra JK, Allaart CF, Kerstens PJ, Grillet BA, de Jager MH, Han KH, Speyer I, van der Lubbe PA, Seys PE, Breedveld FC, Dijkmans BA. Patient preferences for treatment: report from a randomised comparison of treatment strategies in early rheumatoid arthritis (BeSt trial). Ann Rheum Dis. 2007 Sep;66(9):1227-32. DOI: 10.1136/ard.2006.068296