gms | German Medical Science

42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

17.-20. September 2014, Düsseldorf

Untersuchung über die Gefäßsteifigkeit bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen mittels Pulswellenanalyse-Methode

Meeting Abstract

  • Konstantinos Triantafyllias - ACURA Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG, Bad Kreuznach
  • Ernst Richard Hauser - Kardiologische Praxis, Kardiologie, Bad Kreuznach
  • Nicole Dirvonskis - ACURA Rheumazentrum Rheinland Pfalz AG, Funktionsabteilung, Bad Kreuznach
  • Georgia Kourlaba - Medizinische Fakultät der Universität Athen, Statistik, Athen, Griechenland
  • Petra Woog - ACURA Rheumazentrum, Rheinland-Pfalz AG, Funktionsabteilung, Bad Kreuznach
  • Andreas Schwarting - Universitätsklinikum Mainz und ACURA Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG, Bad Kreuznach

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 24. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Düsseldorf, 17.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocEV.09

doi: 10.3205/14dgrh096, urn:nbn:de:0183-14dgrh0963

Published: September 12, 2014

© 2014 Triantafyllias et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Autoimmunkrankheiten korrelieren mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko und höheren Morbiditäts- und Mortalitäts-Raten. Die systemische Entzündung führt zu einer Erhöhung der arteriellen Steifigkeit und Akzeleration der Arteriosklerose. Die Steifigkeit der großen Arterien wird als modifizierbarer, unabhängiger Prädiktor des kardiovaskulären Risikos beschrieben und kann mittels einer so genanten Pulswellenanalyse-Methode (PWV) gemessen werden (je höher die PWV-Werte, desto ausgeprägter die Gefäßsteifigkeit).

Methoden: 40 Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) (35 w, 5 m), 32 Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) (28 w, 4 m) und 33 Patienten mit systemischer Sklerose (SSc) (31 w, 2 m) wurden mittels PWV-Methode untersucht und mit einer Kontrollgruppe von 25 Gesunden mittels Student-t-Test verglichen (21 w, 4 m). Kardiovaskuläre Risikofaktoren, laborchemische und klinische Parameter wurden in die Studie mit einbezogen. Um die Korrelation von diesen Parametern und den PWV-Werten zu beurteilen, wurden die Korrelationskoeffizienten nach Pearson und Spearman verwendet.

Ergebnisse: Die PWV-Werte waren statistisch signifikant höher in der SSc-Gruppe im Vergleich zu der Kontrollgruppe (p<0,001) und in der RA-Gruppe im Vergleich zu der Kontrollgruppe (p=0,026). Es konnte kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen SLE-Gruppe und Kontrollgruppe gezeigt werden (p=0,414).

Die SSc-Gruppe zeigte statistisch signifikant höhere Werte im Vergleich zu der SLE-Gruppe (p=0,011) aber nicht im Vergleich zu der RA-Gruppe (p=0,501). Es konnte außerdem kein signifikanter Unterschied zwischen den PWV-Werten der SLE- und RA- Gruppen festgestellt werden (p=0,123).

Bei SSc-Patienten zeigte sich, dass PWV mit dem Alter der Patienten korreliert (p=0.004). Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass PWV signifikant höher bei Patienten mit arterieller Hypertonie (p=0,026) und Diabetes (p<0,001) im Vergleich zu normotensiven Patienten und nicht-Diabetikern ist.

Unter Patienten mit RA wurde gezeigt, dass PWV mit dem Alter der Patienten (p=0,033) und mit der Höhe des Rheumafaktors (p=0,030) korreliert. Es konnte schließlich eine marginale Korrelation zu der Anzahl der druckschmerzhaften Gelenke der Patienten (p=0,055) festgestellt werden.

Schlussfolgerung: PWV wird als „gold standard“ zur Bestimmung der Gefäßsteifigkeit in der Literatur beschrieben und gilt als prädiktiver Wert bezüglich kardiovaskulärer Ereignisse. Unsere Studie zeigt, dass PWV ein in der rheumatologischen Routinediagnostik einfach zu bestimmender Marker ist, der die Früherkennung von Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko dienen und so zu einer Besserung der Prognose unserer Rheumapatienten führen kann.