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42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

17.-20. September 2014, Düsseldorf

Wie wichtig ist körperliche Aktivität für Patienten mit systemischem Lupus erythematodes? – Ergebnisse der LuLa-Studie

Meeting Abstract

  • Isabelle Kloubert - Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Rheumatologie, Düsseldorf
  • Gamal Chehab - Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Rheumatologie, Düsseldorf
  • Jutta Richter - Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Rheumatologie, Düsseldorf
  • Rebecca Fischer-Betz - Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Rheumatologie, Düsseldorf
  • Borgi Winkler-Rohlfing - Lupus erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e.V., Wuppertal
  • Matthias Schneider - Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Rheumatologie, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 24. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Düsseldorf, 17.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocEV.02

doi: 10.3205/14dgrh089, urn:nbn:de:0183-14dgrh0897

Published: September 12, 2014

© 2014 Kloubert et al.
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Text

Einleitung: Körperliche Aktivität hat in der Primär- und Sekundärprävention in vielen Bereichen der Medizin einen festen Stellenwert. Ziel unserer Untersuchung war es, den Einfluss körperlicher Aktivität auf das Outcome von Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) zu untersuchen.

Methoden: Datenvon 750 Patientenaus der prospektiven Lupus-Langzeitstudie (LuLa) aus den Jahren 2006 und 2009 wurden analysiert. Anhand der Patientenangaben im „Freiburger Fragebogen zur körperlichen Aktivität“ wurde für jeden Patienten die Gesamtaktivität mittels metabolischer Äquivalente (MET) berechnet. Wir verglichen Patienten mit anhaltender niedriger/normaler Aktivität (<30 MET, n=259) und solche mit hoher/sehr hoher Aktivität (>30 MET, n=163). Die Assoziation der körperlichen Aktivität mit der Krankheitsaktivität, Schubhäufigkeit, klinischen Symptomen und gesundheitsbezogener Lebensqualität wurde untersucht.

Ergebnisse: Bei den 422 eingeschlossenen SLE-Patienten (95,8% Frauen, mittleres Alter 53,0±14,0 Jahre, mittlere Erkrankungsdauer 15,8 Jahre im Jahr 2009) lag das mittlere metabolische Äquivalent (MET) in der Gruppe mit niedrigerer Aktivität bei 13,4±7,6 und in der mit höherer bei 73,9±31,5. Eine hohe körperliche Aktivität war mit weniger Cephalgien (p<0,006) und Muskelschwäche (p<0,009), einer geringeren Krankheitsaktivität (SLAQ und VAS; p<0,001) und geringeren Anzahl von Schüben in den letzten 3 Monaten assoziiert (p<0,001). Ein statistisch signifikanter Zusammenhang mit Gelenk- oder Muskelschmerzen konnte nicht gezeigt werden. Patienten mit anhaltend hohem MET zeigten insgesamt eine höhere gesundheitsbezogene Lebensqualität (körperliche (p<0,001) und psychische Summenskala des SF-12 (p<0,014)). Beide MET-Aktivitätsgruppen zeigten eine Verbesserung der psychischen gesundheitsbezogenen Lebensqualität zwischen 2006 und 2009, wohingegen die körperliche gesundheitsbezogene Lebensqualität in beiden Gruppen auf dem jeweiligen Niveau stagnierte. Eine höhere körperliche Aktivität war insgesamt mit niedrigerem Krankheitsschaden (SLICC-Score; p<0,012) sowie einer verbesserten Fatigue (VFS-Score; p<0,001) und einer anderen Schmerzwahrnehmung (FSS; p<0,001) assoziiert.

Schlussfolgerung: Körperliche Aktivität zeigt eine Beziehung zu klinischen Manifestationen und ist mit einer besseren Lebensqualität bei SLE-Patienten assoziiert. Auch ein Zusammenhang zur Schmerzwahrnehmung konnte gesehen werden, Patienten mit regelmäßiger höherer Aktivität zeigten seltener hemmende Selbstinstruktionen im Sinne einer Katastrophisierung. SLE-Patienten mit geringer körperlicher Aktivität sollten zu mehr Bewegung ermutigt werden.