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Magnetresonanztomographie der Hand bei Patienten mit Psoriasis: Hohe Inzidenz von Inflammation
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Published: | September 12, 2014 |
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Einleitung: Patienten mit einer kutanen Psoriasis (PSO) haben im Laufe der Jahre ein hohes Risiko eine Psoriasis-Arthritis zu entwickeln. Ziel der Studie war eine Prävalenzeinschätzung, ob PSO-Patienten ohne gegenwärtige/vorgeschichtliche klinische Synovitis (i), bei negativen CASPAR-Kriterien zu irgendeinem Zeitpunkt (ii) und (iii) mit vorhandenen Zeichen knöcherner Veränderungen (Erosionen oder Osteophyten) in der hochauflösenden peripheren quantitativen Computertomographie (HR-pQCT), im MRT Auffälligkeiten im Sinne von Inflammation zeigen.
Methoden: Bei PSO-Patienten wurde ein HR-pQCT und eine 1.5T Magnetresonanztomographie der dominanten Hand durchgeführt. HR-pQCT Scans wurden von den Metacarpophalangealgelenken (MCP) zwei und drei durchgeführt. Die entstandenen Aufnahmen wurden auf periartikuläre Veränderungen (Erosionen und Osteophyten) untersucht. MRT Bilder wurden von der gesamten Hand gewonnen. Die Analyse der Bilder konzentrierte sich auf die Detektion von Osteitis, Synovitis, Tenosynovitis der Flexorensehne und periartikuläre Entzündung an den MCP-, PIP-, und DIP-Gelenken des zweiten bis fünften Fingers, mit Bezug auf die im PsAMRIS Scoring System vorgestellten Schlüsselpathologien.[REF1] HR-pQCT- und MRT-Bilder wurden von zwei unabhängigen Lesern ausgewertet, die durchschnittliche Zeit zwischen beiden Imaging-Techniken lag bei 42 Tagen.
Die Studie wurde nach Zustimmung der lokalen Ethikkommission und des Bundesamtes für Strahlenschutz und nach Unterschrift der Einverständniserklärung durchgeführt.
Ergebnisse: Aufnahmen von 55 PSO-Patienten (36.4% Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 49.5±11.5 Jahren, einer durchschnittlichen Krankheitsdauer von 15.2±15.4 Jahren und einem durchschnittlichen PASI-Wert von 6.2±8.0 wurden angefertigt. Der meist vertretene Subtyp war Psoriasis vulgaris (73%), wobei Nagelpsoriasis bei 51% und eine Kopfbeteiligung bei 29% feststellbar war. Im HR-pQCT wurden 27 Erosionen und 306 Osteophyten detektiert.
Von den 55 Patienten zeigten 26 (47%) mindestens eines der erwähnten Entzündungszeichen im MRT. So wurde Osteitis bei 6 der 55 Patienten (11%) detektiert, während Synovitis bei 21 (38%); Tenosynovitis und periartikuläre Entzündung jeweils bei 2 Patienten (4%) gefunden wurde. Eine Partialkorrelation (Alter und Krankheitsdauer) zeigte keine signifikanten Beziehungen zwischen den in der HR-pQCT detektierten knöchernen Veränderungen und der im MRT festgestellten Osteitis beziehungsweiße Synovitis.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse suggerieren, dass ein substantieller Anteil der PSO-Patienten Gelenksentzündungen aufweist, jedoch diese Patienten nicht als PsA klassifizierbar sind. Hinsichtlich dem Querschnittsstudien-Level ist interessanterweise der Zusammenhang zwischen entzündlichen MRT- und strukturellen CT-Veränderungen aktuell eher gering, weshalb eine longitudinale Einschätzung der Gelenksentzündung bei PSO-Patienten erforderlich ist.