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Langzeitergebnisse nach offener Synovektomie an der oberen Extremität
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Published: | September 12, 2014 |
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Einleitung: Die Indikation zur Synovektomie an den Gelenken der oberen Extremität besteht bei konservativ therapierefraktären, schmerzhaften Gelenk- und Sehnenschwellungen, bevor irreversible Gelenkschäden eingetretn sind. In abhängigkeit vom radiologischen Destruktionsgrad nach Larsen unterscheiden wir die Frühsynovektomie (LDE 0-1) von der Spätsynovektomie (LDE 2-3).
Methoden: Das Kollektiv der Frühsynovektomien umfasst 35 Schultergelenke, 38 Ellenbogengelenke und 96 Handgelenke. 25 Schultergelenke, 82 Ellenbogengelenke und 138 Handgelenke erfüllen die Kriterien der Spätsynovektomie. In beiden Kollektiven wurden die Röntgenprogression nach Larsen, die Gelenkfunktion und die Schmerzreduktion bewertet. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum lag zwischen 8 und 13 Jahren.
Ergebnisse: In beiden Kollektiven war eine moderate radiologische Progression nach Larsen festzustellen. Die funktionellen Ergbebnisse waren in der Gruppe der Frühsynovektomien besser. Die Schmerzreduktion war vergleichbar. Mit Ausnahme der Schultergelenke konnten auch die Spätsynovektomien gute langfristige Ergebnisse erreichen. In beiden Kollektiven konnte eine langfristige Stabilisierung der periartikulären Weichteile demonstriert werden. Insbesondere die Frühsynovektomie der Schulter und Handgelenke gewährleistet eine langfrsitige Integrität der Rotatorenmanschette bzw. der Strecksehnen.
Schlussfolgerung: Der Zeitpunkt der Indikationsstellung zur Synovektomie entscheidet über die Langzeitprognose des operierten Gelenkes. Die Frühsynovektomie gewährleistet langfristig gute klinische Resultate bei moderater radiologischer Progredienz nach Larsen. Die periartikuläre Weichteilrekonstruktion und Tenosynovektomie trägt wesentlich zum langfristigen Erfolg der gelenkerhaltenden Therapie bei. Die Spätsynovektomie hat ihre Berechtigung am Ellenbogen- und Handgelenk. An der Schulter kann sie für den jungen Rheumapatienten einen relativen Zeitgewinn bis zur definitiven Prothesenversorgung bedeuten. Heute dürfen unsere Rheumapatienten Dank der etablierten arthroskopischen Techniken mit geringerer Weichteiltraumatisierung und kürzeren Rehabilitationzeiten rechnen.