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42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

17.-20. September 2014, Düsseldorf

Schwangerschaften und Geburten bei juveniler idiopathischer Arthritis (JIA)

Meeting Abstract

  • Katrin Stüdemann - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin
  • Martina Niewerth - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin
  • Jens Klotsche - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin
  • Karin Weber - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin
  • presenting/speaker Kirsten Minden - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 24. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Düsseldorf, 17.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc43.03 - KR.26

doi: 10.3205/14dgrh003, urn:nbn:de:0183-14dgrh0031

Published: September 12, 2014

© 2014 Stüdemann et al.
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Text

Einleitung: Bislang gibt es kaum Informationen zu Schwangerschaften und Geburten bei Patientinnen mit JIA, insbesondere zum Einfluss einer Biologikatherapie auf Schwangerschaftsverlauf und –outcome. Im Langzeitregister JuMBO werden zunehmend Schwangerschaften bei JIA-Patientinnen, die im Kindes- oder Jugendalter mit einem Biologikum behandelt wurden, erfasst.

Methoden: Alle Patientinnen, die im Rahmen der halbjährlichen Erfassung in JuMBO eine Schwangerschaft angaben, wurden angeschrieben und um eine schriftliche Einverständniserklärung für ein halbstandardisiertes Telefoninterview gebeten. Patientinnen, die eine telefonische Befragung ablehnten, erhielten einen Fragebogen, der an das Interview angelehnt war. DieAnalyse der Angaben aus der Befragung und dem Gesamtdatensatz der JuMBO-Kohorte erfolgte mit der Statistiksoftware SPSS. Zum Vergleich mit der Bevölkerung wurden die Angaben der Perinataldaten-Erhebung von 2007 bis 2011 herangezogen.

Ergebnisse: Bis März 2014 lagen Informationen zu 59 Schwangerschaften bei 49 Patientinnen mit 33 Geburten vor. 21 Schwangerschaften (36%) waren unter Biologika-Exposition eingetreten, 12 davon hatten eine Geburt zur Folge, drei endeten in einem Spontanabort vor der 13. Schwangerschaftswoche. Alle Patientinnen hatten die Biologika-Therapie nach Schwangerschaftsfeststellung, d.h. 4,9 Wochen (median, Range: 3-22) nach Konzeption, abgesetzt. Ein Drittel der Patientinnen berichtete von einer nachfolgend bis zur Entbindung ansteigenden Krankheitsaktivität.

Die 33 Patientinnen mit Geburten waren bei der Entbindung im Median 22,3 Jahre alt (median, Range: 17-29) und 11,7 Jahre krank (median, Range: 4-26). Das mittlere neonatale Geburtsgewicht betrug 3040 Gramm (median, Range: 1080-4150) bei einem Gestationsalter von 38,6 Schwangerschaftswochen (median, Range: 30-42) und lag damit 322 Gramm unter dem Durchschnittsgewicht der Referenzgruppe. Schwangerschaftskomplikationen mit stationärem Aufenthalt traten in 27% der Fälle auf, zur Hälfte in Zusammenhang mit vorbestehenden Begleiterkrankungen oder aufgrund von Gestationserkrankungen, wie Präeklampsie, Harnstau oder vorzeitigen Wehen.

Insgesamt gaben zwei Drittel der Patientinnen eine Verbesserung oder keine Veränderung der Krankheitsaktivität im Verlauf der Schwangerschaft an, während 49% der Patientinnen einen postpartalen rheumatischen Schub innerhalb der ersten 6 Monate nach Entbindung mitteilten. Kaiserschnittentbindungen erfolgten in knapp der Hälfte der Fälle (48%).

Schlussfolgerung: Aufgrund der noch geringen Zahl erfasster Schwangerschaften und Geburten sind derzeit keine verallgemeinernden Aussagen zu Schwangerschaftsverlauf, Outcomes und möglichen Therapieeinflüssen bei Frauen mit JIA möglich. Neugeborene von JIA-Patientinnen sind im Vergleich zur Referenzpopulation durchschnittlich etwas leichter bei insgesamt gutem allgemeinem Gesundheitszustand.

Disclosure: Unconditional grant der Firmen Pfizer und Abbvie.