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52. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

10.10. - 11.10.2014, Leipzig

Grenzen mikrochirurgischer Transplantate in der Kopf-Hals-Region

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Alexander W. Eckert - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Halle (Saale), Deutschland
  • Waldemar Reich - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Halle (Saale), Deutschland
  • Birgit Scheffler - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Halle (Saale), Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 52. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Leipzig, 10.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgpw22

doi: 10.3205/14dgpw22, urn:nbn:de:0183-14dgpw229

Published: December 12, 2014

© 2014 Eckert et al.
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Einleitung: Mikrochirurgische Transplantate sind gegenwärtig der Goldstandard in der rekonstruktiven Chirurgie der Kopf-Hals-Region. Limitationen bestehen in erhöhtem Gefäßalter, vorangegangener Bestrahlung und weiteren Komorbiditäten. Der konkrete Fallbericht zeigt derartige Grenzen bei mikrochirurgischen Transplantaten.

Kasuistik: Eine 51-jährige Patientin wurde aufgrund zerebraler Metastasen eines Bronchialkarzinoms kombiniert neurochirurgisch radiologisch behandelt. Sie entwickelte eine infizierte Osteoradinekrose am Skalp rechts mit konsekutiver Kompromittierung der bedeckenden Weichteile. Der Defekt wurde nach Abtragung desnekrotischen Knochenareals mit einem an den ipsilateralen Thyreoidalgefäßen anastomosierten Radialistransplantat verschlossen. Trotz Revision der Anastomose musste eine weitgehende Nekrose dieses Transplantates verzeichnet werden. In einem weiteren Eingriff erfolgte dann der erneute Verschluss durch einen großzügigen Transpositionslappen; der entstandene Sekundärdefekt wurde durch ein Vollhauttransplantat gedeckt. In der weiteren postoperativen Nachsorge zeigten sich nunmehr stabile Verhältnisse.

Schlussfolgerungen: Zugunsten des Operationserfolges ist in wenigen, begründeten Fällen auch im mikrochirurgischen Zeitalter eine lokale Lappenplastik zu bevorzugen. Möglicherweise waren die Polychemotherapie und der daraus resultierende Gefäßschaden die limitierenden Faktoren für einen erfolgreichen mikrochirurgischen Transfer. Bei Berücksichtigung geltender Regeln der plastischen Chirurgie sind derartige lokale Lappenplastiken mit zufälliger Gefäßversorgung („random pattern flaps“) eine echte Alternative für eine erfolgreiche rekonstruktive Strategie. Ein weiterer grundsätzlicher Vorteil dieser Verfahren ist deren prinzipielle Durchführbarkeit in Lokalanästhesie.