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52. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

10.10. - 11.10.2014, Leipzig

Schlägerei im Altenheim

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Alexander W. Eckert - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Halle (Saale), Deutschland
  • Kevin Dauter - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Halle (Saale), Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 52. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Leipzig, 10.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgpw20

doi: 10.3205/14dgpw20, urn:nbn:de:0183-14dgpw209

Published: December 12, 2014

© 2014 Eckert et al.
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Einleitung: Frakturen des Gesichtsschädels sind typischerweise Verletzungen bei jüngeren Patienten. Ursächlich sind neben Unfällen vor allem tätliche Auseinadersetzungen. Seit geraumer Zeit mehren sich Fälle von Verletzungen älterer Patienten im Kopf-Hals-Bereich, welche zumeist auf Stürze zurückzuführen sind. Wir präsentieren den klinischen Fall einer Jochbeinfraktur als Folge eines Rohheitsdeliktes im Altenheim.

Kasuistik: Eine 100-jährige Patientin wurde der Notfallambulanz mit dem Rettungsdienst eingewiesen. Anamnestisch war eine Schlagverletzung mit einem Stock im betreuten Wohnen zu eruieren. Die somnolente Patientin wies zudem eine retrograde Amnesie auf, welche bei gleichzeitig vorliegender Demenz nicht eindeutig als Folge der tätlichen Auseinadersetzung zu werten war. Im CT konnten Kontusionsherde ausgeschlossen werden. Es wurde eine gering dislozierte Jochbeinfraktur rechts bestätigt.

Nach entsprechender Überwachung des Schädel-Hirn-Traumas wurde bei suffizient versorgter prothetischer Situation von einer operativen Korrektur des Jochbeinfraktur bei der hoch betagten Patientin Abstand genommen.

Schlussfolgerungen: Die Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie muss in Anbetracht der Demographie in Deutschland vermehrt mit Weichteil- und auch knöchernen Verletzungen hoch betagter Patienten rechnen. Dabei werden – wie im konkreten Fall – auch tätliche Auseinandersetzungen eine Rolle spielen. Perspektivisch müssen die Krankenhäuser auf derartige Patienten vorbereitet sein. Angefangen von Begleiterkrankungen über umfangreiche Medikationen bis zum eingeschränkten Bewegungsradius kommen auch aus pflegerischer Sicht insbesondere personelle Mehraufwendungen auf die einzelnen Stationen zu. Die Kieferchirurgie sollte hierbei eine Vorreiterrolle bei der Etablierung eines geriatrischen Konzeptes innehaben.