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52. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

10.10. - 11.10.2014, Leipzig

Biomechanischer Vergleich von Ankerschrauben- und Miniplattenosteosynthesen bei temporären Unterkieferosteotomien

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Johannes Hachleitner - LKH Salzburg, PMU, MKG-Chirurgie, Salzburg, Österreich
  • Darshan Singh - LKH Salzburg, PMU, MKG-Chirurgie, Salzburg, Österreich
  • Alexander Gaggl - LKH Salzburg, PMU, MKG-Chirurgie, Salzburg, Österreich
  • Werner Schmölz - Universität Innsbruck, Institut für Biomechanik der Univ.klinik für Unfallchirurgie, Innsbruck, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 52. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Leipzig, 10.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgpw13

doi: 10.3205/14dgpw13, urn:nbn:de:0183-14dgpw130

Published: December 12, 2014

© 2014 Hachleitner et al.
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In einer biomechanischen Studie wurden Ankerschrauben- und Miniplatten- Osteosynthesennach temporären Unterkieferosteotomien hinsichtlich Verformung und Stabilität der Unterkiefer unter steigender Belastung verglichen. Eine mediane gewinkelte Osteotomie gefolgt von einer Osteosynthese mit drei Ankerschrauben, die zum Unterrand des Unterkiefers zielen, hat sich an unserer Klinik zum Standardverfahren der temporären Mandibulotomie entwickelt. Ankerschrauben sind modifizierte Zugschrauben.Im Rahmen der Studiewurden 12 Leichenunterkiefer so ausgewählt, dass sechs in der verticalen und sagittalen Dimension weitestgehend identische Paare gebildet werden konnten. Es wurde jeweils eine mediane gewinkelte Osteotomie durchgeführt, die Osteosynthese erfolgte pro Paar einmal mit zwei bicorticalen 4-Loch-Miniplatten und einmal mit drei Ankerschrauben. Alle Unterkiefer wurden in der Materialprüfmaschine in der Eckzahnregion mit 60 Newton und in derRegion des ersten Molarenmit jeweils 20, 40 und 60 Newton und schließlich bis zum Versagen der Osteosynthesen belastet. Es zeigte sich, dass es in der Gruppe der Ankerschraubenosteosynthesen zu wesenlich geringeren Verformungen bei Belastung kam. So lagen etwa in der Molarenregion die Mittelwerte der maximalen Verformung bei Belastung mit 40 Newton bei 7,1 Millimetern für Miniplatten und bei 0,7 Millimetern für Ankerschrauben. Darüberhinaus zeigten Unterkiefer mit Ankerschraubenosteosynthesen nach Belastung eine maximale Rückstellung, während es in der Gruppe der Miniplattenosteosynthesen ab einer Belastung mit 25 bis 35 Newton zu deutlichen bleibenden Verformungen kam. Auch die load-to-failure-Werte ergaben signifikante Unterschiedezu Gunsten derAnkerschraubenosteosynthesen. Diese biomechanischen Daten korrelieren mit den Ergebnissen einer umfassenden klinischen Studie.