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52. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

10.10. - 11.10.2014, Leipzig

Innovationen in der Thoraxchirurgie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Holger Rupprecht - Klinikum, Thorax-, und Viszeralchirurgie, Fürth, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 52. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Leipzig, 10.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgpw08

doi: 10.3205/14dgpw08, urn:nbn:de:0183-14dgpw081

Published: December 12, 2014

© 2014 Rupprecht.
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In einigen Bereichen der Thoraxchirurgie sind plastische Verfahren unerläßlich. Im Bronchialsystemerfordert eine Tumorinvasion häufig eine Pneumonektomie, die jedoch aus funktionellen Gründen (reduzierte FEV 1) oft nicht durchführbar ist. In diesen Fällen ermöglichen sog. Manschettenresektionen und Bronchusplastiken (z.B. mit Perikard) noch onkologisch sinnvolle Operationen. Der Befall des Herzbeutels und die damit notwendige Perikardektomie, ist dabei kein Hinderungsgrund, da die fatale Herzluxation durch den plastischen Ersatz (z.B. Goretex®) verhindert werden kann. Gelegentlich ist eine plastische "Erweiterung" des Perikards nötig, etwa nach einer versorgten Herzläsion; ein massives Myokardödem führt ansonsten zu einer letalen Tamponade. Onkologisch notwendige oder traumabedingte (z.B. Schrotschuss) große Thoraxwanddefekte oder Sternumresektionen benötigen primär eine Stabilisation des knöchernen Thorax mit alloplastischem Material (Goretex Dualmesh®). Ist eine zusätzliche Deckung mit einem Muskellappen nicht möglich (Kachexie, Vor-Op. etc.), kann der muskuläre Defekt alternativ mit einer gestielten Omentumplastik versorgt werden. Zusätzlich wird ein Vakuumschwamm mit Sog zum "Anpressen" und rascheren Wundgranulation, aufgelegt. Dieses Verfahren hat sich besonders zur Infektionsprophylaxe bzw. zur Therapie bei massiven intrathorakalen Infektionen (Pleuraempyem) bewährt. Bei penetrierenden Thoraxtraumata verhindert eine derangierte Stoffwechsellage (Azidose, Koagulopathie) sowie ein massives Organödem (Herz,Lunge) u.U. einen primären Thoraxverschluß. ZurPrävention eines thorakalen Kompartmentsyndroms wird deshalb der Brustkorb nur temporär für 1 bis 2 Tage mit einer nur in die Haut eingenähten Plastikfolie ("Bogota bag"), verschlossen.