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52. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

10.10. - 11.10.2014, Leipzig

Rekonstruktionen des zentralen/zentrolateralen Mittelgesichtes – Grenzbereiche zu eventuellen Gesichtstransplantationen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Rainer B. Drommer - Fides-Klinik, MKG-Chirurgie - plast. Operationen, Ketsch, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 52. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Leipzig, 10.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgpw04

doi: 10.3205/14dgpw04, urn:nbn:de:0183-14dgpw040

Published: December 12, 2014

© 2014 Drommer.
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Methoden: Rekonstruktionen der Mittelgesichtsstrukturen haben vorwiegend statische Aufgaben zu erfüllen. Lediglich die Lippenbereiche, eingeschränkt auch die dazu gehörigen Wangenareale und das Gaumensegel haben aktive Bewegungsvorgänge zu ermöglichen. Substanzdefekte, gleich welcher Ursache, können mit entsprechenden Hartsubstanzen in Kombination mit Weichgeweben wieder ausgeglichen werden. Die verfügbaren Therapiespektren umfassen die Anwendung sowohl von freien Transplantaten als auch von verschiedensten Lappenverlagerungstechniken. Es können jedoch auch Rekonstruktionsherausforderungen vorliegen, die eine Fremdtransplantation von großen Gesichtsstrukturen als technisch -und ethisch erforderlich werden lassen können.

Ergebnisse: Wir haben seit 1983, neben den verschiedensten Stiellappentechniken, auch die mikrovaskulären Gewebetransfers in Anwendung gebracht. Einige der im zurückliegenden Zeitraum an drei Kliniken von uns operierten Patienten konnten wir in ihrem weiteren Lebensweg mitbegleiten und beurteilen. Die Rekonstruate haben sich durchwegs in den Mittelgesichtsregionen gut einlagern lassen. Einschränkungen der für das Mittelgesicht wichtigen Nasenatmungsfunktionen waren bei totalen – oder subtotalen Nasenverlusten mehr oder weniger gegeben. Die Volumina der eingelagerten Weichgewebe vermindern sich auch noch nach Jahren. Hieraus resultieren weitere ästhetische Nachteile für die betroffenen Patienten.

Schlussfolgerungen: Auch erheblich ausgedehnte Mittelgesichtsdefekte lassen sich mit körpereigenen Weich- und Hart-substanzen zum Verschluss bringen. Funktionelle Nachteile treten hierbei eher in den Hintergrund. Ästhetische Ansprüche können jedoch meist nur mit mehr oder weniger großer Kompromissbereitschaft erfüllt werden. Gesichtsfremdtransplantationen treten in ihrer besonderen Art und persönlichkeitsverändert ästhetisch günstiger in Erscheinung. Sie beinhalten jedoch die Gesamtproblematiken aller Fremdtransplantationen. Empfehlenswert ist es trotzdem, logistisch auf einen solchen exponiert zu tragenden Gewebetransfer in Deutschland vorbereitet zu sein.