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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

06.10.-08.10.2011, Ulm

Interdisziplinäre Primärversorgung von Explosionsverletzungen aus Sicht der HNO-Chirurgie

Meeting Abstract

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  • corresponding author Heinz Maier - Bundeswehrkrankenhaus, HNO-Heilkunde, Kopf-Halschirurgie, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Ulm, 06.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpw069

doi: 10.3205/11dgpw069, urn:nbn:de:0183-11dgpw0697

Published: December 7, 2011

© 2011 Maier.
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Penetrierende Verletzungen im Kopf- und Halsbereich durch Sprengsätze gewinnen zunehmend an Bedeutung. Im besonderen Maße problematisch sind dabei Verletzungen durch selbstgefertigte Sprengkörper wie sie bevorzugt bei terroristischen Anschlägen zum Einsatz kommen. Aufgrund der hohen Rasanz der freigesetzten Projektile resultieren ausgedehnte Gewebezerstörungen, die sowohl auf die Akut- als auch die Definitivversorgung hohe Anforderungen an die behandelnde Notärzte und Kopf/Halschirurgen stellen. Aus HNO-ärztlicher Sicht sind insbesondere Verletzungen im Bereich des Gesichtsschädels, der Ohren, der Speicheldrüsen, des Rachens, des Kehlkopfes aber auch der Luftröhre, der Speiseröhre, großer Blutgefäße und Hirnnerven von Bedeutung.

Aufgrund der Komplexität dieser Verletzungsmuster ist nach der Akutversorgung eine interdisziplinäre Behandlung in einem spezialisierten Traumazentrum anzustreben.

In der Vergangenheit waren Verletzungen durch Hochrasanzprojektile im Rahmen von Explosionen weitgehend auf kriegerische Auseinandersetzungen beschränkt. Die Sprengstoffanschläge in Madrid, London und kürzlich in Moskau, bei denen 280 Menschen starben und über 2.000 Menschen verletzt wurden, haben jedoch gezeigt, dass auch im zivilen Bereich mit derartigen Verletzungsmustern gerechnet werden muss und spezielle Kenntnisse zur Versorgung von Anschlagsopfern erforderlich sind. Dies trifft im besonderen Maße für schwere Verletzungen im Kopf- und Halsbereich zu und letztere sind meist akut lebensbedrohlich und führen außerdem bei insuffizienter Erstversorgung nicht selten zu unbefriedigenden funktionellen und ästhetischen Ergebnissen.