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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

06.10.-08.10.2011, Ulm

Minimal-invasive Hüftendoprothetik: nur Trend oder schon Standard? Eine Meta-Analyse

Meeting Abstract

  • corresponding author Thomas Kappe - Orthopädische Universitätsklinik Ulm, RKU, Orthopädie, Ulm
  • Ralf Bieger - Orthopädische Universitätsklinik Ulm, RKU, Orthopädie, Ulm
  • Dirk Wernerus - Orthopädische Universitätsklinik Ulm, RKU, Orthopädie, Ulm
  • Heiko Reichel - Orthopädische Universitätsklinik Ulm, RKU, Orthopädie, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Ulm, 06.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpw042

doi: 10.3205/11dgpw042, urn:nbn:de:0183-11dgpw0421

Published: December 7, 2011

© 2011 Kappe et al.
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Einleitung: Minimal-invasive Zugänge in der Hüftendoprothetik haben sich weltweit verbreitet und erfreuen sich zunehmender Popularität. Obwohl früh auf teilweise katastrophale Fehlschläge hingewiesen wurde, nimmt die Zahl der Publikationen zu diesem Thema ebenso wie die Anzahl der Operateure, die minimal-invasive Hüftendoprothetik anbieten, weiter zu. Anhand einer Literaturübersicht werden potentielle Vorteile und Risiken der minimal-invasiven Hüftendoprothetik gegenüber gestellt.

Material und Methodik: Durch einer Medline Suche zu den Begriffen „minimally invasive total hip arthroplasty“, „mini incision total hip arthroplasty“, „less invasive total hip arthroplasty“ und „total hip arthroplasty“ der Jahre 1999 bis einschließlich 2009 wurden vergleichende Studien zur minimal-invasiven Hüftendoprothetik identifiziert. Diese wurden auf Angaben zum Blutverlust, Parameter des geringeren Weichteiltraumas, der postoperativen Mobilisation, der Wundkosmetik, der Implantatpositionierung und der Komplikationsrate hin analysiert.

Ergebnisse: Es wurden 41 Originalartikel und 15 Abstracts verwertet. In den eingeschlossenen Arbeiten wurden die Daten der Implantation von insgesamt 6129 Hüfttotalendoprothesen ausgewertet. Aus diesen lässt sich ein Trend zur geringeren Weichteilschädigung, geringerem Blutverlust und zur schnellerer Mobilisation bei beeinträchtigter Wundkosmetik und erhöhter Komplikationsrate ablesen. Die Implantatpositionierung ist in einigen Studien in der minimal-invasiven Gruppen beeinträchtigt.

Schlussfolgerung: Minimal-invasive Zugänge zur Hüftendoprothetik bieten die Möglichkeit eines geringeren Blutverlustes und Weichteilschadens sowie einer zügigeren Rehabilitation auf Kosten des Risikos von Implantatmalpositionierungen und periprothetischer Frakturen. Die minimal-invasive Hüfttotalendoprothetik kann deshalb derzeit nicht als Goldstandard angesehen werden.