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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

06.10.-08.10.2011, Ulm

Zentrale Zwerchfelldefekte beim Erwachsenen: Grundlagen – Diagnosestellung – Rekonstruktionsmöglichkeiten

Meeting Abstract

  • corresponding author Sabine Hofmann - Universitätsklinik Ulm, Allgemein, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Ulm
  • Marko Kornmann - Universitätsklinik Ulm, Allgemein, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Ulm
  • Doris Henne-Bruns - Universitätsklinik Ulm, Allgemein, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Ulm
  • Andrea Formentini - Universitätsklinik Ulm, Allgemein, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Ulm, 06.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpw035

doi: 10.3205/11dgpw035, urn:nbn:de:0183-11dgpw0359

Published: December 7, 2011

© 2011 Hofmann et al.
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Grundlagen: Zwerchfelldefekte im Bereich des Zentrum tendineums können rechts oder linksseitig auftreten und angeboren oder erworben sein. Sind sie angeboren, treten Symptome fast immer bereits im Kindesalter auf. Die klinische Manifestation beim Erwachsenen ist eine Rarität. Mit 1-6% aller angeborenen Zwerchfelldefekte stellen sie die seltenste Form dar.

Erworbene, zentrale Zwerchfellhernien sind meist traumatisch bedingt und Folge schwerer Unfälle (Sturz aus großer Höhe, Hochrasanztrauma, stumpfes oder penetrierendes Bauch- oder Thoraxtrauma).

Diagnosestellung: Unabhängig von der Ursache können die Symptome einer zentralen Zwerchfellhernie vielfältig sein und sind durch die Verlagerung von Bauchorganen nach intrathorakal bedingt. Sie reichen von unspezifischen thorakalen oder abdominellen Beschwerden bis hin zu bedrohlichen akuten Krankheitsbildern, z.B. im Falle einer intrathorakalen Hohlorganperforation.

Die Diagnosestellung kann schwierig sein, nicht selten werden Zwerchfelldefekte erst nach Jahren erkannt. Diagnostisches Mittel der Wahl ist die CT-Abdomen-Untersuchung.

Therapie: Zwerchfellhernien stellen eine absolute Operationsindikation dar. Die Reparation kann im Rahmen einer Laparotomie oder Laparoskopie erfolgen. Dies ist abhängig vom Schweregrad von mehreren Faktoren, wie Krankheitszustand des Patienten, Größe der Hernie, Voroperationen und Begleitverletzungen. Der Hernienverschluss kann mittels primärer Naht oder Einlage alloplastischer Materialien erfolgen. Er sollte spannungsfrei möglich sein. Die Art der Reparation orientiert sich hauptsächlich an der Größe der Brucklücke und der Qualität des Eigengewebes.

Fallbeispiele: Beispielhaft werden zwei Fälle zentraler Zwerchfellhernien dargestellt, eine davon angeboren, eine erworben und die Unterschiede der beiden Krankheitsgeschichten aufgeführt.