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Verschlussoptionen und Komplikationsmanagement operativer Skalpdefekte nach Tumorentfernung
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Published: | September 24, 2019 |
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Einleitung: Die chirurgische Behandlung von Hauttumoren ist in unserer Abteilung ein Schwerpunkt. Besonders im Alter steigt das Risiko für aktinisch induzierte Neoplasien im Bereich der Kopfhaut. Der Defektverschluss sehr ausgedehnter Skalpdefekte stellt für den plastischen Chirurgen eine besondere Herausforderung dar, bedingt durch die Multimorbidität der Patienten und der Anatomie der Skalphaut. Diese Arbeit gibt einen Überblick über Verschlusstechniken und Komplikationsmanagement.
Patienten und Methoden: In einer retrospektiven Untersuchung wurden die Daten von 25 Patienten mit ausgedehnten Tumoren im Skalpbereich ausgewertet. Die Daten der Patienten wurden auf Geschlecht, Alter, Morbidität, Komplikationen und Liegedauer untersucht.
Ergebnisse: Es erfolgte die retrospektive Analyse von 25 Patienten mit sehr großen Skalpdefekten. Der Altersdurchschnitt lag bei 69 Jahren. Alle litten an moderaten oder schweren Allgemeinerkrankung. Die Exzision und 97% der Deckungsverfahren konnten in Lokalanästhesie erfolgen. Komplikationen stellten die Multimorbidität der Patienten, bis in die Kalotte reichende Tumoren, Feldkanzerierung, Wiederherstellung der Haargrenze, sowie ausgedehnte Blutungsneigung bei Antikoagulation dar. Schwerwiegende Komplikationen traten bei unter 5% auf. Neben Defektdeckungen durch lokale Lappenplastiken und Hauttransplantate, mit oder ohne Dermisersatzmaterial, wurden zwei freie Lappenplastiken zum Verschluss eingesetzt.
Fazit: Bei sehr großen Skalpdefekten ist ein klarer Behandlungsalgorhythmus von entscheidender Bedeutung um die optimale Oberflächenrekonstrukion zu erzielen und um lange Hospialisierungszeiten zu vermeiden. Auch bei schwer kranken Patienten mit ausgedehnten Defekten sind suffiziente Verschlussplastiken, bis hin zum freien Gewebetransfer, möglich.