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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

26.09. - 28.09.2019, Hamburg

Stromverbrennung: Eine retrospektive Studie an der Medizinischen Universität Wien über 20 Jahre

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lucie Harpain - Medizinische Universität Wien/Allgemeines Krankenhaus Wien, Wien
  • Nikolaus Sternat - Medizinische Universität Wien/Allgemeines Krankenhaus Wien, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien
  • Isabella Franke - Medizinische Universität Wien/Allgemeines Krankenhaus Wien, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien
  • Simona Steviano - Medizinische Universität Wien/Allgemeines Krankenhaus Wien, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien
  • Anna Waldmann - Medizinische Universität Wien/Allgemeines Krankenhaus Wien, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien
  • Stefan Hacker - Medizinische Universität Wien/Allgemeines Krankenhaus Wien, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien
  • Ines Ana Ederer - Medizinische Universität Wien/Allgemeines Krankenhaus Wien, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien
  • Bruno Schäfer - Medizinische Universität Wien/Allgemeines Krankenhaus Wien, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien
  • Gerald Ihra - Medizinische Universität Wien/Allgemeines Krankenhaus Wien, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien
  • Thomas Rath - Medizinische Universität Wien/Allgemeines Krankenhaus Wien, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien
  • Christine Radtke - Medizinische Universität Wien/Allgemeines Krankenhaus Wien, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien
  • Reinhard Pauzenberger - Medizinische Universität Wien/Allgemeines Krankenhaus Wien, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Hamburg, 26.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc184

doi: 10.3205/19dgpraec184, urn:nbn:de:0183-19dgpraec1844

Published: September 24, 2019

© 2019 Harpain et al.
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Hintergrund: Verletzungen durch elektrischen Strom sind mit einem Anteil von weniger als 10% an thermischen Verletzungen selten, bedürfen aber aufgrund des komplexen Verletzungsmusters und der möglichen Beteiligung fast aller Organsysteme einer gesonderten Betrachtung mit spezifischen, interdisziplinären Behandlungskonzepten.

Methoden: Eingeschlossen wurden alle zwischen 1994 bis 2014 aufgrund einer Stromverletzung operativ versorgten PatientInnen der Intensivstation für Schwerbrandverletzte des AKH Wiens. Ziel war die epidemiologische Charakterisierung des Patientenkollektivs. Die gesammelten Daten wurden nach der verletzenden Spannung in zwei Gruppen (Hochvolt, Niedervolt) eingeteilt und auf signifikante Differenzen bezüglich der Verletzungen und der klinischen Versorgung untersucht.

Ergebnisse: Die 80 Stromverletzten (8% aller Verbrennungen) präsentierten ein junges, vorwiegend männliches Patientenkollektiv. Arbeitsunfälle stellten mit 55% aller Verletzungen die häufigste Ursache dar, gefolgt von Zugsurfern mit 17%. In der Hochvolt-Gruppe zeigte sich ein signifikant höheres Verletzungsausmaß, signifikant längere Aufenthaltszeiten und eine signifikant höhere Operationsrate. Bei 59% aller Verletzten wurde mindestens eine Fasziotomie durchgeführt, bei 25% wurde eine Amputation nötig. Zudem wurde in der Hochvolt-Gruppe signifikant öfter fasziotomiert und amputiert. Die Mortalität im Gesamtkollektiv betrug 8%. Alle Verstorbenen waren aus der Hochvolt-Gruppe, einzig das Verletzungsausmaß zeigte sich signifikant erhöht bei den Verstorbenen im Vergleich zu den Überlebenden.

Schlussfolgerung: Elektroverbrennungen sind seltene aber folgenschwere Verletzungen. Für die vorwiegend jungen PatientInnen stellen die funktionellen und ästhetischen Folgen eine hohe Belastung dar. Da es sich meist um vermeidbare Unfälle handelt, nehmen Präventionsmaßnahmen einen besonders hohen Stellenwert ein und sollen zur Bewusstseinsbildung der Bevölkerung beitragen.