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Verwendung des Dermisersatzmaterials MatriDerm® bei der Deckung des Hebedefekts nach Phalloplastik mit freier mikrovaskulärer A. radialis Lappenplastik
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Published: | September 24, 2019 |
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In der Transgenderchirurgie stellt die Phalloplastik mittels freier A. radialis Lappenplastik heutzutage die am häufigsten angewandte Methode dar. Bei den zwei etablierten Lappendesigns nach Chang und Gottlieb und Levine entsteht ein großer Hebedefekt am Unterarm. Zur Defektdeckung werden üblicherweise Vollhauttransplantate oder Spalthauttransplantate eingesetzt. Unsere Studie vergleicht die Möglichkeiten der Defektdeckung mit einem Vollhauttransplantat aus der Leiste und einem Spalthauttransplantat vom Oberschenkel und MatriDerm®.
42 Patienten zwischen 05/2016 und 02/2018 erhielten eine Phalloplastik mit freiem A. radialis Lappen. Es wurden 2 größengleiche Subgruppen gebildet: in Gruppe A wurde der Hebedefekt am Unterarm mit einem Vollhauttransplantat aus der Leiste gedeckt; in Gruppe B mit einem Spalthauttransplantat vom Oberschenkel und Single Layer MatriDerm®. Wir analysierten das kurzfristige Outcome hinsichtlich Wundheilungsstörungen, Revisionsrate und Dauer des stationären Aufenthaltes.
In der MatriDerm®-Gruppe kam es bei einem Patienten zu einer Wundheilungsstörung, welche konservativ behandelt wurde (Clavien-Dindo Grad 1). In der Kontrollgruppe sahen wir 2 Patienten mit Wundheilungsstörungen, welche operativ revidiert werden mussten (Clavien-Dindo Grad 3) und 3 Patienten mit konservativ therapierbaren Wundheilungsstörungen (Clavien-Dindo Grad 1). Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied im Auftreten von Komplikationen (p=0,008) sowie in der Notwendigkeit einer operativen Revision im Vergleich zur konservativen Therapie (p=0,002). Hinsichtlich der Dauer des stationären Aufenthaltes gab es in unserer Studiengruppe keinen signifikanten Unterschied.
Die Verwendung von MatriDerm® ist mit einem besseren kurzfristigen Outcome verbunden. Das Risiko von Wundheilungsstörungen wird gemindert, die Revisionsrate ist geringer und somit die Patientenzufriedenheit größer. Dennoch ist der Einsatz mit deutlich erhöhten Kosten verbunden.