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Rolle der autonomen Neuropathie in der diabetischen Knochenregeneration
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Published: | September 24, 2019 |
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Fragestellung: Neben Schädigungen vieler Organsysteme kommt es beim Diabetes auch zu einer Neuropathie sowie einer Verschlechterung der Knochenregeneration. Ein Einfluss des autonomen Nervensystems auf die Mobilisierung von Stammzellen und regenerativen Prozessen ist bekannt, Ziel der Studie ist die Untersuchung des Einflusses der diabetischen autonomen Neuropathie, im Speziellen der Schädigung sympathischer Nervenfasern, auf die Knochenregeneration.
Methoden: Es erfolgte bei Wildtyp-Mäusen eine chemische Sympathektomie mittels 6-Hydroxydobutamin (6-OHDA), eine vergleichende Charakterisierung der Knochenregeneration erfolgte mit Wildtypmäusen und db-/db-Mäusen (DMII-Modell) in einem etablierten unikortikalen Tibiadefektmodell. Hierbei wurde neben Histologie, Immunhistochemie und Western-Blot Mikro-CT Untersuchungen durchgeführt. Anschließend wurden db-/db-Mäuse mit dem beta3-Agonisten BRL37344 behandelt, um eine Verbesserung der diabetischen Knochenregeneration zu erzielen.
Ergebnisse: Die Sympathektomie führte bei Wildtypmäusen zu einer signifikant reduzierten Knochenregeneration, hierbei zeigte sich der Knochenumbau stark reduziert. Bei den db-/db-Mäusen besteht eine Schädigung der sympathischen Fasern durch die diabetische autonome Neuropathie. Durch die Behandlung mit dem beta3-Agonisten BRL37344 konnte die Knochenregeneration bei den db-/db-Mäusen signifikant verbessert werden, hierbei konnte als Signalweg eine Erhöhung der SDF1-Expression nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Das sympathische Nervensystem beeinflusst die Knochenregeneration im Tiermodell. Die bei diabetischen Mäusen stark herabgesetzte Knochenregeneration ist anteilig durch diabetische autonome Neuropathie (DAN) bedingt und kann pharmakologisch durch gezielte beta3-Agonisten verbessert werden.