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Regeneratives Potential von Rinderlungensurfaktant im Indikationsspektrum der Plastischen Chirurgie
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Published: | September 24, 2019 |
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Die Prävalenz von chronischen Ulzera beträgt ca. 0,08%. Die Therapie dieser Wunden verursacht hohe Kosten für unser Gesundheitssystem. Ursache ist unter anderem eine prolongierten und gesteigerten inflammatorischen Reaktion mit vermehrter Sekretion von TNF-α und MMPs. Pulmonales Surfaktant ist anti-inflammatorisch und reduziert die alveolare Oberflächenspannung. Industriell gefertigtes Lungensurfaktant steht für den pulmonalen Gebrauch als Arzneimittel zur Verfügung. Ziel dieser Studie war es, die anti-inflammatorischen und oberflächenmodulierenden Eigenschaften des Surfaktant in vivo auf der Haut von freiwilligen Probanden im Rahmen einer Klinischen Phase I Studie zu testen. Primäres Endziel war die Untersuchung der Sicherheit und Verträglichkeit von bovinem Surfaktant (Alveofactâ, Lyomark GmbH, Oberhaching, München) bei Anwendung auf humaner Haut. Sekundäres Endziel war es, die Wirkung von Surfaktant im Vergleich mit NaCl auf die Wundheilung von subepidermalen Läsionen zu untersuchen. Diese prospektive, randomisierte Studie fand an 24 Probanden statt. Standardisierte Suction-Blisters wurden an Unterarmen erzeugt und mit Surfaktant oder NaCl behandelt. Bei den Verbandswechseln wurden die Wundgrößen, Schmerzen und der transepidermale Wasser-Verlust (TEWL) gemessen. Unerwünschte Ereignisse wurden nicht nachgewiesen, womit Alveofact® sicher für die kutane Anwendung ist. Im Vergleich mit NaCl heilten die mit Surfaktant behandelten Wunden signifikant (p<0.002) schneller ab. Die Schmerzsymptomatik war in beiden Gruppen gleich. Ebenso bestand kein Unterschied hinsichtlich der TEWL-Werte. Lungensurfaktant hat aufgrund seiner anti-inflammatorischen und oberflächenmodulierenden Eigenschaften das Potential, ein wichtiger Pfeiler in der Behandlung chronischer Wunden zu werden. Mithilfe des Surfaktants könnte der pro-inflammatorische Circulus vitiosus von Ulzera oder Verbrennungswunden durchbrochen werden. Hierzu sind weitere klinische Studien notwendig, die in Planung sind.