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Plastische Rekonstruktionen im Kopf-Halsbereich: Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der HNO an einem Krankenhaus der Maximalversorgung
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Published: | September 24, 2019 |
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Einleitung: Schätzungsweise 50 von 100.000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich an Malignomen im Kopf-Halsbereich. Die meisten Tumore werden erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt, was konsekutiv oftmals zu großen Resektionsdefekten führt. Für die funktionelle Rekonstruktion steht eine Reihe von freien Lappenplastiken zur Verfügung. In unserer Klinik erfolgt die Versorgung dieser Patienten interdisziplinär zwischen der HNO und der Plastischen Chirurgie.
Material und Methoden: Wir operierten von Mai 2018 bis Januar 2019 elf Patienten zusammen mit der Klinik für HNO, welche an malignen, teilweise rezidivierenden Tumoren im Kopf-Halsbereich erkrankt waren.
Dabei wendeten wir sieben Mal die Deckung mittels freiem Radialislappen an, einmal wurde der Defekt mittels eines ALTP-Lappens gedeckt und dreimal mittels DIEP-Lappenplastik.
Ergebnisse: Bei zehn Patienten wurde die Rekonstruktion erfolgreich ohne Komplikationen durchgeführt. Ein Patient, welcher den ALTP-Lappen erhielt, erlitt einen Teilverlust des Lappens durch eine Lappenvenenthrombose und musste revidiert werden.
Schlussfolgerung: Die Rekonstruktion von Weichteildefekten im Kopf-Halsbereich nach ausgedehnter Tumorresektion erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen der Klinik für HNO und der Klinik für plastische Chirurgie. Eine interdisziplinäre Planung ist Grundvoraussetzung um einen optimalen Ablauf zu gewährleisten.
Einen Goldstandard zur Deckung dieser komplexen Weichteildefekte existiert jedoch nicht. Der freie Radialislappen, als dünne und zuverlässige Lappenplastik ist dafür am häufigsten geeignet.
Jedoch muss präoperativ, interdisziplinär, individuell und patientenabhängig entschieden werden, welche Lappenplastik als Defektdeckung für den Patienten am geeignetsten ist.