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Plasmamedizin für die Plastische Chirurgie?
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Published: | September 24, 2019 |
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Fragestellung: Plasmamedizin ist ein vergleichsweise neues und interdisziplinäres Wissenschaftsgebiet. Direkte medizinische Kaltplasmen (diCAP) ermöglicht den den Einsatz auf organische Oberflächen, wie Haut oder Wunden. Bietet diCAP eine neue Therapieoptionen in der Plastischen Chirurgie?
Methoden: Im Rahmen eines standardisierten Versuchaufbaus wurden Temperatur (FT90), pH (Onlab Surface) und Feuchtigkeit (MoistureMeterD) sowie Hämoglobingehalt, Blutflussgeschwindigkeit, Gewebesauerstoffsättigung (O2C, Lea Medizintechnik) vor und nach der Anwendung von diCAP über 90s, 180s und 270s über einen Zeitraum von 60 Minuten an der Haut gesunder Probanden (n=10) gemessen. Hyperspektrale Bildgebung wurde ergänzend zur flächigen Messung von Mikrozirkulationsparametern eingesetzt (TIVITA, Diaspective Vision).
Ergebnisse: Nach diCAP Therapie über einen Zeitraum von 270s zeigte sich ein signifikanter Anstieg des lokalen Hämoglobingehaltes um 5,1%, der Sauerstoffsättigung um 9,4% und eine Verdopplung des Blutflusses (+106%). Für die Parameter Temperatur und Hautfeuchtigkeit zeigten sich keine signifikanten Veränderungen, der pH-Wert fiel um 0,3. Für keinen der untersuchten Parameter zeigte sich eine signifikante Änderung im Vergleich zur Baseline unter Anwendung einer reinen Druckapplikation von 96 mmHg (p=0,05) die System impliziert durch das Eigengewicht der Behandlungselektrode während der Plasmabehandlung auftritt.
Schlussfolgerung: Die Anwendung von diCAP über einen Zeitraum von 270s zeigte eine signifikante Veränderung der Parameter lokaler Hämoglobingehalt, Sauerstoffsättigung und Blutfluss. Druckapplikation alleine zeigte keine signifikanten Veränderungen von o.g. Mikrozirkulationsparametern. Diese Ergebnisse von diCAP auf humane Haut gilt es im klinischen Alltag wie beispielsweise bei (diabetogenen) Wunden oder (lokale) Lappen zu überprüfen.