gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

26.09. - 28.09.2019, Hamburg

Interdisziplinäre Plastische Chirurgie – Chancen, Voraussetzungen und Hemmnisse der Rekonstruktiven Mikrochirurgie an Kliniken der Maximalversorgung

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Denis Ehrl - Klinikum der Universität München, München
  • Riccardo Giunta - Klinikum der Universität München, Abteilung für Plastische, Rekonstruktive, Hand und Verbrennungschirurgie, München

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Hamburg, 26.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc118

doi: 10.3205/19dgpraec118, urn:nbn:de:0183-19dgpraec1181

Published: September 24, 2019

© 2019 Ehrl et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Für eine zeitgemäße sowie bestmögliche interdisziplinäre Behandlung von komplexen Weichteildefekten nach ausgedehnten Traumata, tiefgreifenden Infektionen sowie Tumorentfernungen ist eine eigenständige Infrastruktur für Plastische Chirurgie heutzutage essentiell. Diese Arbeit soll den Stellenwert der rekonstruktiven Mikrochirurgie an einem Universitätsklinikum in der interdisziplinären Zusammenarbeit aufzeigen.

Methoden: 2018 wurden bei 47 Patienten an einem Standort 50 freie mikrochirurgische Defektrekonstruktionen durchgeführt. Die perioperativen Daten der Patienten wurden retrospektiv ausgewertet. Bezüglich der Hospitalisierung erfolgte die Unterteilung: einzig durch die Abteilung für Plastische Chirurgie (primär) vs. in der interdisziplinären Zusammenarbeit (sekundär) behandelt.

Ergebnisse: Es wurden 50 freie Lappenplastiken nach komplexen Traumata (23,4%), Infektionen (25,5%), Tumorresektionen (42,6%), pAVK (4,2%) sowie sekundären Lymphödemen (4,2%) durchgeführt. Dabei erfolgte bei 76,6% der Patienten eine mikrochirurgische Defektdeckung in der interdisziplinären Zusammenarbeit.

Die Hospitalisierungszeit vor und nach Defektdeckung ergab einen signifikanten verkürzten Aufenthalt bei Patienten die primär Plastisch-chirurgisch operiert wurden (p<0,05).

Schlussfolgerung: Die rekonstruktive plastische Chirurgie hat einen zentralen Stellenwert in der Behandlung von komplexen chirurgischen Defektrekonstruktionen. Zusätzlich leistet sie einen großen Beitrag in der Behandlung von Komplikationen anderer Fachgebiete. Aufwändige mikrochirurgische Verfahren benötigen eine entsprechende Infrastruktur und strukturelle Unabhängigkeit. Aus diesem Grunde sollte an allen Kliniken der Maximalversorgung eine eigenständige sowie entsprechend personell besetzte Plastische Chirurgie vorhanden sein. Dies ist bedauerlicherweise auch 25 Jahre nach Einführung des Fachgebiets Plastische Chirurgie in Deutschland immer noch nicht der Fall und bedarf einer Änderung.