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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

26.09. - 28.09.2019, Hamburg

Etablierung eines standardisierten Untersuchungsverfahrens zur sonographischen Darstellung und Beurteilung des scapholunären Bandes

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Tino Handschak - Universitätsklinikum Halle (Saale), Halle
  • Frank Siemers - BG Klinikum Bergmannstrost, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Halle; BG Klinikum Bergmannstrost, Plastische und Handchirurgie, Halle
  • Gunther O. Hofmann - BG Klinikum Bergmannstrost, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Halle

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Hamburg, 26.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc110

doi: 10.3205/19dgpraec110, urn:nbn:de:0183-19dgpraec1100

Published: September 24, 2019

© 2019 Handschak et al.
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Einleitung: Der Ultraschall ist in der Diagnostik der SL-Bandläsion noch nicht etabliert. Ziel war es, ein standardisiertes Untersuchungsverfahren zur Darstellung und Kriterien zur Beurteilung des SL-Bandes zu entwickeln.

Methode: Es wurden prospektiv 40 Patienten (70 Hände) sonographisch untersucht und mit Arthroskopie oder MRT verglichen. Betrachtet wurden die Darstellbarkeit des SL-Bandes, der SL-Abstand im Seitenvergleich sowie ein Methodenvergleich von MRT und Arthroskopie zur Sonographie durchgeführt. Geprüft wurde auf Unterschiede und Übereinstimmung. Es wurden Cut-off-Werte für den SL-Abstand für eine Läsion bestimmt und alle Parameter zur Erstellung eines Scores verwendet.

Ergebnisse: Ein intaktes Band erscheint als hyperechogene, fibrilläre Struktur und zeigt bei Verletzung Banddiskontinuitäten oder einen hypoechogenen Raum. Ein intaktes Band war dorsal in 89,6% und palmar in 83,3% darstellbar. Der Abstand für ein intaktes Band betrug dorsal/Mitte/palmar 5/2/5,1 mm (Bereich 3,2-6,7/0,9-4/3,1-7,8 mm), bei Läsion 6,4/3/6,3 mm (5-9,4/2-6,2/4-9,3 mm). Linke und rechte Hand unterschieden sich bei intaktem Band maximal um 2,1/1,1/1,8 mm, im Mittel um 0,4/0,2/0,2 mm und bei Verletzung um 1,2/0,9/1,1 mm. Radial- und Ulnarduktion zeigten physiologische, z.T. jedoch unvorhersehbare Abstandswerte. Als Cut-off-Werte für eine Läsion wurden dorsal (Sensitivität/Spezifität) 5,05 mm (0,95/0,604), Mitte 1,95 mm (1/0,625) und palmar 6,15 mm (0,55/0,854) ermittelt. Der erstellte sonographische SL-Band-Score besitzt eine hohe AUC (Area under the curve) von 0,93, eine Sensitivität von 85% und eine Spezifität von 90%.

Diskussion: Die Parameter erlauben, v.a. kombiniert als Score, eine Aussage zur Intaktheit des SL-Bandes. Die Sonographie kann somit als Diagnostikum und Screeningmethode für eine SL-Bandläsion empfohlen werden und sollte als Routineinstrument etabliert werden. Perspektivisch muss durch große Fallzahlen eine Überprüfung und Anpassung der Kriterien erfolgen.