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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

26.09. - 28.09.2019, Hamburg

Einfluss von chirurgischen Debridements und Vakuumtherapie auf die Mikrobiologie der Wunde

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Philipp Moog - Klinikum rechts der Isar, München
  • Marina Jensch - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Anna-Theresa Bauer - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Michael Cerny - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Daniel Schmauß - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Haydar Kükrek - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Holger Erne - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Hans-Günther Machens - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Kai Megerle - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Hamburg, 26.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc107

doi: 10.3205/19dgpraec107, urn:nbn:de:0183-19dgpraec1079

Published: September 24, 2019

© 2019 Moog et al.
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Text

Wundinfektionen beeinträchtigen die Wundheilung, während eine Kolonisation von Wunden vermutlich normal ist. Die Wundmikrobiologie hat bei der Therapiesteuerung jeder Klinik einen unterschiedlichen Stellenwert. Eine Verbesserung der Wundmikrobiologie wurde durch eine Konditionierung mittels negative-pressure wound therapy (NPWT) in unserer Klinik nicht beobachtet, so dass wir uns mit den Fragen konfrontiert fühlten in welchem Ausmaß Debridements und die NPWT Einfluss auf die Wundmikrobiologie nehmen und im nächsten Schritt welchen Einfluss die Mikrobiologie einer Wunde auf einen erfolgreichen Wundverschluss hat.

Im Zeitraum von 2015 bis 2017 wurden 704 Abstrichergebnisse von 97 Patienten in 110 Lokalisationen in die Studie eingeschlossen. Die Patienten wurden durch Debridements, Jet-Lavage und NPWT und nach Wundkonditionierung mit einem plastischen Wundverschluss behandelt. Die eingeschlossenen Patienten wurden aufgrund von chronischen Wunden, Geschwüren und Dekubitus verschiedener Lokalisation behandelt. Für die Wundkonditionierung waren häufig mehrere Debridements mit NPWT erforderlich.

77% der Fälle zeigten keine Verbesserung durch NPWT, wohin die Dauer der NPWT keine Rolle spielte. Wir konnten zeigen, dass Debridements die Bakterienlast um etwa 60% verbessert. Gleichzeitig zeigten die Ergebnisse, jedoch nicht signifikant, eine Verbesserung der Bakterienbelastung, wenn eine Wundfärbung mit Methylblau erfolgte. Ungefähr ein Drittel aller Wunden wurden trotz intensiver Bemühungen nie steril. Der Erfolg des Wundverschlusses war bei sterilen Wunden am besten (67% Erfolg), bei Bakterienbelastung lag die Erfolgschance bei etwa 50% (Ausnahme: reichlich Bakterienbelastung).

Zusammenfassend hat die NPWT keinen Einfluss auf die Bakterienlast. In größerem Umfang wirkt sich jedoch das Debridement aus. Wenn innerhalb von etwa 4 chirurgischen Debridements keine sterilen Abstriche erzielt werden, kann ein Wundverschluss trotz fortbestehender Keimbelastung erwogen werden.