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Der dermale Blutfluss trägt maßgeblich zu Wundheilung und dem Überleben von Lappenplastiken bei. Die topische Applikation von Substanzen stellt eine einfache Form der Einflussnahme mit nur geringer Nebenwirkungen dar. Als Referenz für weitere Untersuchungen an Patienten und Lappenplastiken mit gestörtem Blutfluss werden hier die durch Capsaicin hervorgerufenen Effekte der Durchblutungsänderung beschrieben.

In der vorliegenden prospektiv, randomisierten Studie an 46 Probanden wurde der Effekt von topisch applizierter Finalgon® Creme quantifiziert. Nach Inkubation der Haut über 15 min wurden über einen Zeitverlauf von 120 min der Effekt mittels O2C-Gerät Sauerstoffsättigung, relative Hämoglobinmenge, Blutfluss und Blutflussgeschwindigkeit in 2 mm und 8 mm Tiefe quantifiziert.

Capsaicin bewirkte 30 min nach Inkubation einen signifikanten Anstieg der Sauerstoffsättigung Messwerte. Ebenso kam es zu einem signifikanten Anstieg von Blutflusses und Blutflussgeschwindigkeit in beiden Messtiefen. Eine Hyperämie zeigte sich auch in den Messungen der Ausdehnung der lokalen Rötung der Haut, wobei Hauttemperaturen unverändert blieben. Für die Messungen von Blutfluss und Blutflussgeschwindigkeit zeigte sich nach 90 bis 120 min ein Hinweis für ein Rebound Phänomen, welches bislang in der Literatur noch unbeschrieben blieb.

Die Studie ermöglicht, mittels nicht invasiver und gut reproduziertbarer Messmethode des O2C-Gerätes die Parameter der Mirkrozirkulation der Haut zu beobachten, sowie die pharmakologische Beeinflussung zu monitorisieren. Ein signifikanter Anstieg der Sauerstoffsättigung des Gewebes sowie des Blutflusses zeigte sich im Gesunden nach Wirkstoffapplikation. Postoperative Ergebnisse nach Lappenplastiken sind bislang nur am Tiermodell erhoben. Die Studie liefert nun eine Grundlage und Referenz an gesunder Haut zur weiteren Untersuchung an ischämischen Replantaten oder nach Lappenplastiken.