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Die Höhe des BMI als möglicher Risikofaktor postoperativer Komplikationen bei postbariatrischen Operationen (WHO)
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Published: | September 24, 2019 |
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Fragestellung: Ein BMI über 30 stellt einen bedeutenden Risikofaktor für das Auftreten postoperativer Komplikationen dar. Dennoch stellen sich viele Patienten für postbariatrische Operationen mit höheren BMI Werten zum Operationszeitpunkt vor, so dass eine genauere Abschätzung des kritischen Wertes relevant ist. Daher untersuchten wir prospektiv die Komplikationsraten bei postbariatrischen Patienten und verglichen diese auf eine statistische Relevanz.
Methodik: In einer prospektiven Studie erfassten wir über einem Zeitraum von 4 Jahren die Daten von 251 postbariatrischen Patienten mit Straffungsoperationen und analysieren den perioperativen Verlauf in einem standardisierten Zeitraum von 4 Wochen. Neben der Höhe des BMI wurden bestehende Begleiterkrankungen und postoperative chirurgische und nichtchirurgische Komplikationen erfasst. Die Patienten wurden in die Gruppen 1: BMI ≤30 (n=112), 2: BMI 31–33 (n=74) und 3: BMI ≥34 (n=65) unterteilt. Anschließend untersuchten wir die Komplikationsraten in diesen Subgruppen und verglichen diese mittels Chi²-Test auf statistische Relevanz. Das Signifikanzniveau lag bei 0,05.
Ergebnisse: Bei den 251 postbariatrischen Straffungsoperationen lag der Durschnitts-BMI bei 31,3 ± 6,7.Die Komplikationsrate lag in der Gruppe 1 bei 29 %, Gruppe 2 bei 22 % und in der Gruppe 3 bei 37 %. Während im Vergleich der Gruppen 1 und 2 kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Komplikationsrate bestand (p=0,29), stieg diese im Vergleich der Gruppen 1+2 mit der Gruppe 3 relevant an.
Schlussfolgerung: Im eigenen Krankengut erwies sich ein BMI über 33 als kritischer Wert hinsichtlich des Auftretens postoperativer Komplikationen, während der Vergleich der Patienten unterhalb dieses Wertes keine auffälligen Unterschiede ergab. Die Indikation zur Durchführung postbariatrischer Korrekturoperationen sollte oberhalb dieses Wertes daher besonders kritisch gestellt werden und die Reduktion aller anderen bekannten Risikofaktoren des Patienten besonders beachten.