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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

26.09. - 28.09.2019, Hamburg

Der LDM-Flap – das „Working Horse“ der Rekonstruktiven Chirurgie (Case Report)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sebastian Schäller - St. Vinzenz Hospital Köln, Köln
  • Richard Bender - St. Vinzenz Hospital Köln, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Köln
  • Britt Joester - St. Vinzenz Hospital Köln, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Köln
  • Leonard Walle - Klinikum Bielefeld, Plastische, Wiederherstellungs- und Ästhetische Chirurgie, Bielefeld
  • Lijo Mannil - St. Vinzenz Hospital Köln, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Hamburg, 26.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc095

doi: 10.3205/19dgpraec095, urn:nbn:de:0183-19dgpraec0955

Published: September 24, 2019

© 2019 Schäller et al.
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Text

Fragestellung: Im Jahr 2005 erlitt Herr K. eine Schrotschussverletzung des linken Unterschenkels, welche zunächst in Cavallo unfallchirurgisch versorgt wurde. 2006 kam es zur Revision (Kallusdistraktion, Kompressionsbehandlung, Fixateur externe) durch die Unfallchirurgie des St. Vinzenz Hospitals in Köln. Es verblieb eine valgische Fehlstellung des linken Beines, von welcher der Patient durch eine, durch das initiale Trauma entstandene Fußheberschwäche, biomechanisch profitierte. Dennoch unterzog sich der Patient aus primär ästhetischen Gründen 2018 in Griechenland einer Revision (Korrektur Retrokurve der Tibia mittels Plattenosteosynthese). Postoperativ kam es zu Wundheilungsstörungen und einem Infekt der Wunde mit freiliegendem Osteosynthesematerial, weshalb der Patient sich im August 2018 an unserer Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie vorstellte.

Methoden: Retrospektive klinische Beurteilung/Fotodokumentation einer Weichteildeckung bei Infekt, freiliegendem Osteosynthesematerial und 1-Gefäßsituation (A. tibialis posterior) an der Tibia links mittels LDM-Flap

Ergebnis: Wir führten nach vorangegangenem Debridement, OSME sowie Anlage eines Fixateur-externe, die Defektdeckung mittels freier Latissimus-dorsi-Lappenplastik (Anschluss an ATP End-zu-Seit) durch. Es zeigte sich ein insgesamt gutes Ergebnis und komplikationsfreier Verlauf, der Patient kann das Bein mittlerweile voll belasten und ist mit dem Ergebnis überaus zufrieden.

Schlussfolgerungen: Die freie LDM-Lappenplastik (N. Oliviari, Wesseling) eignet sich gut zur Defektdeckung bei Problemwunden des Unterschenkels. Die Indikationsstellung ist insbesondere bei tiefen Weichteildefekten gegeben und gegenüber dünneren Lappen (Perforator Flaps wie ALT, chimären Lappen, SCIP-Flap) zu diskutieren. Die interdisziplinäre Behandlung mittels Fixateur externe bei Tibia und Fibulaosteotomie scheint dem Heilungsverlauf ebenfalls zu dienen und sorgte in unserem Fall für ein gutes biomechanisches Ergebnis.