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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

26.09. - 28.09.2019, Hamburg

Das reparative Riesenzellgranulom des Os metacarpale – Diagnose und Therapie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Iliana Strouthou - Klinikum St. Georg, Leipzig
  • Omid Amiri - St. Georg Klinikum Leipzig, Klinik für Plastische Chirurgie mit Schwerbrandverletztenzentrum, Leipzig
  • Hubertus Phillips - St. Georg Klinikum Leipzig, Klinik für Plastische Chirurgie mit Schwerbrandverletztenzentrum, Leipzig
  • Susanne Rein - St. Georg Klinikum Leipzig, Klinik für Plastische Chirurgie mit Schwerbrandverletztenzentrum, Leipzig
  • Thomas Kremer - St. Georg Klinikum Leipzig, Klinik für Plastische Chirurgie mit Schwerbrandverletztenzentrum, Leipzig

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Hamburg, 26.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc090

doi: 10.3205/19dgpraec090, urn:nbn:de:0183-19dgpraec0907

Published: September 24, 2019

© 2019 Strouthou et al.
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Text

Hintergrund: Das reparative Riesenzellgranulom ist ein benigner Markraumtumor des Knochens. Es besteht aus multiplen osteoklastischen mehrkernigen Riesenzellen und tritt häufig am Ober- und Unterkiefer und selten an der Hand auf. Nach Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation ist die Curettage die Therapie der Wahl, welche jedoch mit Rezidivraten zwischen 15 und 50% verbunden ist, so dass nach weiter Resektion des Tumors große knöcherne Defekte entstehen.

Methodik: Dargestellt werden die differentialdiagnostische Abklärung, die operative Versorgung sowie die klinisch und bildgebenden Ergebnisse eines 37-jährigen Patienten nach Resektion eines reparativen Riesenzellgranuloms und Rekonstruktion durch ein freies vaskularisiertes Knochentransplantat mit Platten- und Drahtosteosynthese am Os metacarpale III.

Ergebnisse: Das Os metacarpale III wurde aufgrund der knöchernen Defektstrecke von sechs Zentimeter Länge mit einem freien vaskularisierten Scapulaspan rekonstruiert. Die postoperative Röntgendiagnostik wies eine zeitgerechte knöcherne Konsolidierung des vaskularisierten Scapulaspanes nach vollständig entferntem Tumor auf. Die Operation und der postoperative Beobachtungszeitraum über 6 Monaten verliefen komplikationslos. Bereits acht Wochen postoperativ war der Patient arbeitsfähig. Drei Monate postoperativ zeigten sich eine gute Handbeweglichkeit mit voller Kraftfunktion, uneingeschränkter Sensibilität und Feinmotorik im Vergleich zur Gegenseite, ein DASH-Score von 10, und 0 Punkte auf der visuellen Schmerz-Analog-Skala bei Belastung der Hand. Der Patient ist rezidivfrei.

Schlussfolgerung: Der freie vaskularisierte Scapulaspan ist eine Therapieoption zur Rekonstruktion von großen knöchernen Defekten an der Hand, welcher im vorliegenden Fall bei einer regelrechten knöchern Konsolidierungszeit einen Erhalt der Handfunktion ermöglichte. Im Falle eines Lokalrezidivs würde die durchgeführte Rekonstruktion weitere Therapieoptionen ermöglichen.