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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

26.09. - 28.09.2019, Hamburg

Case Report: Handverletzungen durch exotische Tiere am Beispiel einer Rochenstichverletzung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Laura Tomala - ASKLEPIOS Klinikum Harburg, Hamburg
  • Jörg Elsner - Asklepios Klink Harburg, Abteilung für Plastisch-Ästhetische, Rekonstruktive und Handchirurgie, Hamburg

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Hamburg, 26.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc088

doi: 10.3205/19dgpraec088, urn:nbn:de:0183-19dgpraec0883

Published: September 24, 2019

© 2019 Tomala et al.
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Einleitung: Eine Behandlung von Katzen- und Hundebissen gehört zum Alltag einer chirurgischen Ambulanz. Doch es gibt auch seltener Tiere, welche gefährliche Verletzungen zur Folge haben können. Auslöser der Recherche über exotische Tierbiss- und Stichverletzungen war ein Patient, welcher von einem Bewohner seines Aquariums, einem Pfauenaugenstechrochen (Potamotrygon motoro), in den Finger gestochen worden war. Die handchirurgische Untersuchung des Patienten ergab eine kleine Stichwunde in der Ringfingerendgliedbeugefurche ohne sichtbaren Stachel. Der Patient gab lokale brennende Schmerzen und Kribbelparästhesien an. In der Röntgendiagnostik konnte kein verbliebener Stachel gesehen werden.

Material und Methoden: Nach Durchführung der s.g. Heißwassermethode zur Inaktivierung des hitzeinstabilen Giftes gab der Patient eine deutliche Schmerzlinderung an. Aufgrund der drohenden Gefahr einer Wundinfektion fiel die Entscheidung zum chirurgischen Wunddebridement. Der Patient erhielt eine Antibiose sowie eine Gipsruhigstellung.

Ergebnisse: Der Patient konnte bereits am Folgetag entlassen werden. Die Wunde heilte verzögert mit einer kleinen Wundheilungsstörung im Bereich der Stichwunde, welche im Verlauf von zwei Wochen sekundär heilte. Zunächst angegebene Kribbelparästhesien waren nach drei Wochen vollständig rückläufig.

Schlussfolgerung: Die Rochenstichverletzung blieb in dem vorliegenden Fall ohne langfristige Folgen. Verglichen mit anderen Fallbeschreibungen kann eine solche Verletzung schwere Folgen haben, welche durch mechanische Verletzungen, die Giftwirkung oder durch Wundinfektionen hervorgerufen werden. Nach Literaturangaben werden Stichverletzungen durch Rochen, welche in Aquarien gehalten werden, zunehmend häufiger. In den Heimatländern der Süßwasserrochen wie beispielsweise Kolumbien, werden im Jahr einige tausend Fälle gezählt.

Nach einer umfangreichen Literaturrecherche wird, neben der Vorstellung der Wirkung einer Stachelrochenvergiftung, auch auf andere exotische Biss- und Stichverletzungen eingegangen sowie deren allgemein zu beachtende Maßnahmen in der Notfallsituation.