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Autologer Lipotransfer bei chronischen Wunden: Falldarstellung und Behandlungsansatz bei einem Hebedefekt
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Published: | September 24, 2019 |
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Einleitung: Viele chronische Wunden entstehen durch Traumata, Operationen, Bestrahlung oder im Rahmen von chronischen Erkrankungen. Diese stellen für Betroffene eine erhebliche Belastung dar. Wenn andere chirurgische und konservative Optionen ausgeschöpft sind, kann ein autologer Lipotransfer als geeignete Therapie in Betracht kommen.
Fallbeschreibung: In Oktober 2018 stellte sich eine 64-jährige Patientin mit einem Defekt am linken distalen Unterarm mit freiliegenden Beugesehnen bei Zustand nach auswärtiger Hebung eines Radialislappens in unserer Klinik vor. Eine direkte auswärtige Defektdeckung war nicht erfolgt.
Befund: Bei der klinischen Untersuchung zeigte sich am linken distalen Unterarm ein handtellergroßer Defekt mit freiliegenden Sehnen. Die Wunde war randständig mit Fibrin belegt und das Fettgewebe war in diesem Bereich avital.
Therapie: Es erfolgte ein mehrschichtiges Wunddebridement, die operative Teilresektion der freiliegenden Palmaris Longus Sehne und die Wundkonditionierung mit einem VAC- Verband. Bei einer weiterhin freiliegenden FCR- Sehne erfolgten zunächst zur Förderung der Wundheilung ein autologer Lipotransfer mit Unterspritzung des peritendinösen Gewebes und die Auflage von Syspuderm. Bei einer übergranulierten Sehne erfolgte anschließend die Defektdeckung mit Spalthaut aus dem linken Oberschenkel. Am 5. postoperativen Tag wurde der Druckverband entfernt und das Hauttransplant zeigte sich vital.
Ergebnis: Es zeigte sich eine rasche und großflächige Bildung von Granulationsgewebe sowie eine stabile Spalthauttransplantation. Es besteht keine Bewegungseinschränkung des Handgelenks. Der Lipotransfer bei kritischen Wunden scheint eine sinnvolle Therapiealternative darzustellen.