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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

26.09. - 28.09.2019, Hamburg

Die Versatilität freier vaskularisierter Knochentransplantate zur Rekonstruktion an der oberen Extremität – funktionelle Ergebnisse

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Omid Amiri - Klinikum St. Georg, Leipzig
  • Iliana Strouthou - Klinikum St. Georg Leipzig, Hand- und Plastische Chirurgie, Verbrennungszentrum, Leipzig
  • Hubertus Philipps - Klinikum St. Georg Leipzig, Hand- und Plastische Chirurgie, Verbrennungszentrum, Leipzig
  • Susanne Rein - Klinikum St. Georg Leipzig, Hand- und Plastische Chirurgie, Verbrennungszentrum, Leipzig
  • Hischam Taha - Klinikum St. Georg Leipzig, Hand- und Plastische Chirurgie, Verbrennungszentrum, Leipzig
  • Thomas Kremer - Klinikum St. Georg Leipzig, Hand- und Plastische Chirurgie, Verbrennungszentrum, Leipzig

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Hamburg, 26.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc025

doi: 10.3205/19dgpraec025, urn:nbn:de:0183-19dgpraec0258

Published: September 24, 2019

© 2019 Amiri et al.
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Fragestellung: Bei Minderperfusion von Knochen oder ossären Defekten kann die Knochenheilung ausbleiben. Vaskularisierte Knochentransplantate sind hier eine therapeutische Option. Ziel dieser Studie war die Evaluation der funktionellen Ergebnisse nach mikrochirurgischen knöchernen Rekonstruktionen an der oberen Extremität.

Methoden: Eingeschlossen wurden alle Patienten nach mikrochirurgischer knöcherner Rekonstruktion an der oberen Extremität, welche zwischen dem 8/2017 und 12/2018 in unserer Klinik operiert wurden. Erhoben wurde die perioperative Morbidität, die Konsolidierungsrate, die Einschränkungen bei Alltagstätigkeiten (DASH-Wert; VAS) sowie die Hebemorbidität.

Ergebnisse: Es erfolgten 18 freie vaskularisierte Knochentransplantationen zur Rekonstruktion an der oberen Extremität (freie mediale Femurkondyle [n=10]; Skapulaspan [n=3]; Beckenkamm [n=2]; freie Fibula [n=2] sowie ein osteokutaner Oberarmlappen [n=1]) zur Rekonstruktion des distalen Humerus [n=1], Kahnbeins [n=8], des Carpus [n=3], der Clavicula [n=1], des distalen Radius [n=2], der Mittelhandknochen [n=2] und des Daumengrundgliedes [n=1]). In 94% der Fälle konnte eine knöcherne Konsolidierung nachgewiesen werden. In 4 Fällen erfolgte eine chirurgische Revision. Zum Nachuntersuchungszeitpunkt gaben die Patienten kaum Schmerzen an Hebe- und Empfängerstelle an (VAS 0,5), das Bewegungsausmaß betrug 70% der Gegenseite. Mit Ausnahme von Sensibilitätsstörungen im Narbenbereich (66%) wurden keine signifikanten Beschwerden an der Hebestelle angegeben. Der mittlere DASH-Score betrug 16.

Schlussfolgerung: Komplexe klinische Probleme wie Pseudarthrosen und avaskuläre Knochennekrosen bedürfen eines breiten mikrochirurgischen Armamentariums, um eine erfolgreiche Therapie zu ermöglichen. Bei entsprechender Indikation ist die Hebemorbidität vertretbar. Für die Patienten muss ein interdisziplinär abgestimmtes multimodales Therapiekonzept unter Integration eines mikrochirurgischen Zentrums vorgehalten werden.